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Mariahilf-Bild
Das Gnadenbild Mariahilf wurde wahrscheinlich um 1520 von Lucas Cranach d.Ä., einem Freund Martin Luthers, gemalt. Es zeigt die Gottesmutter Maria als einfache Frau aus dem Volk, die ihr Kind liebevoll im Arm hält. Das Bild wurde in Dresden am Hof des protestantischen Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen aufbewahrt. 1611 weilte der Bruder des katholischen Kaisers Ferdinand II., Erzherzog Leopold V., damals Bischof von Passau, in diplomatischer Mission in Dresden und bekam das Bild als Gastgeschenk. Er nahm es mit nach Passau, wo es hoch verehrt wurde. 1619 wurde Erzherzog Leopold V., der keine kirchlichen Weihen hatte, Statthalter von Tirol und 1623 Tiroler Landesfürst. Er brachte das Bild in die Innsbrucker Hofburg mit. Im Zuge der drohenden Gefahr durch den Dreißigjährigen Krieg wurde das Bild öfter in der damaligen Pfarrkirche aufgehängt und von den Innsbrucker Bürgern sehr verehrt. 1650 stiftete Erzherzog Ferdinand Karl, Sohn von Erzherzog Leopold V. und Claudia von Medici, das Bild endgültig an die Stadtpfarrkirche (den heutigen Dom) St. Jakob in Innsbruck, wo es seit 1713 in der Mitte des Hochaltares in einem prächtigen Rahmen untergebracht ist. Das Mariahilf-Bild wurde unzählige Male kopiert und gehört zu den meistverehrten Gnadenbildern im deutschen Sprachraum.