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  • Spätgotische Tafelbilder aus Innsbruck – erste wirklichkeitsgetreue Landschaftsdarstellung in der Tiroler Kunst (1485/1490)

    Anna selbdritt mit den zehn Jungfrauen, im Hintergrund Stift Wilten

    Spätgotische Tafelbilder aus Innsbruck – erste wirklichkeitsgetreue Landschaftsdarstellung in der Tiroler Kunst (1485/1490)

    In Innsbrucker Kirchen und Museen ist durch den übermächtigen Einfluss des Barock die gotische Altarkunst nur in spärlichen Resten erhalten. Dabei könnten gerade in Innsbruck einige Maler dieser gotischen Altäre ab 1470 gut nachverfolgt werden, weil mit der Lukasbruderschaft eine Art Innung gegründet worden war, die das Leben und Wirken der Künstler fassbar machte. Einer…

  • Moreskentänzer am Goldenen Dachl in Innsbruck – ein fürstlich Kurzweil  (um 1500)

    Balkonbrüstung am Goldenen Dachl mit Moreskentänzern in den Außenfeldern

    Moreskentänzer am Goldenen Dachl in Innsbruck – ein fürstlich Kurzweil  (um 1500)

    Das Wahrzeichen von Innsbruck ist das „Goldene Dachl“, dessen Name sich von den 2.657 vergoldeten Kupferschindeln ableitet, die seinen oberen Abschluss bilden. Der Bau dieses Prunkerkers geht auf Kaiser Maximilian I. (Wiener Neustadt 1459-1519 Wels) zurück, der im Sinne einer „fürstlich Kurzweil“ gerne feierte und dabei von sich behauptete, „dass er auch der frölichist kunig…

  • Mariahilf – eines der am weitesten verbreiteten Gnadenbilder im deutschen Sprachraum (ab 1520)

    Das originale Gnadenbild von L. Cranach im Dom zu St. Jakob in Innsbruck, um 1520

    Mariahilf – eines der am weitesten verbreiteten Gnadenbilder im deutschen Sprachraum (ab 1520)

    Fast jede Tirolerin und jeder Tiroler kennt das Gnadenbild „Mariahilf“, das in unzähligen Kopien Häuser schmückt, auf Bildern und Votivtafeln abgebildet wurde und nach dem einige Kirchen benannt sind. Beim Mariahilf-Bild handelt es sich um das wohl „erfolgreichste“ religiöse Thema im gesamten Alpenraum. Seine enorme Beliebtheit ist darauf zurückzuführen, dass die Gottesmutter auf den Darstellungen…

  • Lusthaus im landesfürstlichen Tiergarten in Innsbruck – Jagd im Tierpark (1570)

    Heimisches Rotwild und exotische Affen in der Wandmalerei (um 1600) im ehemaligen Festsaal

    Lusthaus im landesfürstlichen Tiergarten in Innsbruck – Jagd im Tierpark (1570)

    Zu den beliebtesten Freizeit- beschäftigungen der Adeligen gehörten in früheren Zeiten Jagden im Kreis einer illustren Gästeschar. Zu diesem Zweck entstanden in ganz Europa Tiergärten mit Jagdschlössern oder Lusthäusern, z.B. der so genannte „Pulverturm“ im landesfürstlichen Tiergarten am Ende des Fürstenwegs in der Nähe des Innsbrucker Flughafens (heute: Universität Innsbruck, Institut für Sportwissenschaft). Seit dem…

  • Schmiedeeisengitter am Grabmal von Kaiser Maximilian I. in der Hofkirche in Innsbruck (1573)

    Längsseite des Maximiliangitters, kolorierte Handzeichnung auf Karton, bez. Kolp 1851

    Schmiedeeisengitter am Grabmal von Kaiser Maximilian I. in der Hofkirche in Innsbruck (1573)

    Das zum Schutz der Marmorreliefs angefertigte Schmiedeeisengitter rund um das Grabmal von Kaiser Maximilian I. in der Innsbrucker Hofkirche stellt die künstlerisch bedeutsamste Kunstschlosserarbeit der Renaissance im gesamten Alpenraum dar. Das Gitter wirkt in seiner einzigartigen handwerklichen Ausführung für viele weitere Kunstschmiedearbeiten im gesamten Tiroler Raum beispielgebend. Jörg Schmidhammer, Prager Hofschlosser unter Erzherzog Ferdinand II.,…

  • Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck – Familienunternehmen seit 1599

    Glockengießerei und Museum in Innsbruck, Wilten

    Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck – Familienunternehmen seit 1599

    Das Handwerk des Glockengusses hat eine lange Vergangenheit. Seine Besonderheit liegt darin, dass sich das Herstellungsverfahren von Glocken bis heute nur unwesentlich verändert hat. Der Glockenguss war bis ins 13. Jahrhundert ein rein klösterliches Handwerk. Erst durch den Zusammenschluss der Glockengießer zu einer eigenen Zunft entstand daraus ein Gewerbe. Die frühesten Glocken für Tirol stammten…

  • Ziborium, Ziborienkrone und Ziboriumsmäntelchen (um 1610)

    Das Ziborium mit Krone und bekrönender Heiliggeisttaube auf Erdkugel

    Ziborium, Ziborienkrone und Ziboriumsmäntelchen (um 1610)

    Das mit reichem Blattwerk verzierte kelchförmige Ziborium aus der Zeit um 1610 ist eine Stiftung des Tiroler Landesfürsten Erzherzog Maximilian III. des Deutschmeisters (1602-18). Es ist in Silber getrieben und vergoldet. Zur Stiftung gehört auch eine Ziborienkrone, ebenfalls in Silber gefertigt, getrieben, großteils vergoldet und reich besetzt mit Diamanten, Granaten, Opalen, Türkisen, Amethysten, Bergkristallen usw.…

  • Votivbild – Von der Pest verschont geblieben (1693)

    Dreigeteilter Bildaufbau mit Inschriftenband, Stifterfamilie und himmlischer Sphäre

    Votivbild – Von der Pest verschont geblieben (1693)

    In Tirols Kirchen befinden sich viele Votivbilder, die als Zeichen des Dankes für eine erfolgreiche Hilfe einer himmlischen Macht gestiftet wurden. Das Votivbild aus dem späten 17. Jahrhundert wurde von einer Familie aus Innsbruck-Hötting gespendet, weil sie von der großen Pestepidemie des Jahres 1625 verschont geblieben war. Das Votivbild hat einen mehrteiligen Aufbau. Am unteren…

  • Kupferstiche zur Erinnerung an eine Wallfahrt – Andachtsbilder aus Heiligwasser bei Igls/Innsbruck (um 1750)

    Andachtsbild mit Gebet, Kupferstich von Gotthard Urschall, Innsbruck

    Kupferstiche zur Erinnerung an eine Wallfahrt – Andachtsbilder aus Heiligwasser bei Igls/Innsbruck (um 1750)

    Heute kaufen viele Menschen Ansichtskarten von Wallfahrtsorten, bringen diese Gewohnheit aber kaum mehr mit der Sitte in Verbindung, dass an Pilgerstätten erworbene Bildchen und Abzeichen als Belege dafür dienten, dass man ein Wallfahrtsziel erreicht bzw. das Gelöbnis eingelöst hatte, eine Wallfahrt zu unternehmen. Neben kleinen Andachtsbildern entstanden in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch…

  • Aderlass – medizinische Heilmethode und Frömmigkeitsübung auf einem Klostergemälde (um 1750)

    Blutentnahme durch den Mediziner, assistiert von zwei Novizen

    Aderlass – medizinische Heilmethode und Frömmigkeitsübung auf einem Klostergemälde (um 1750)

    Im Bereich der Kirchenkunst finden sich Plastiken und Bilder, die nicht nur zur Vermittlung religiöser Inhalte geschaffen wurden, sondern auch profane Themen behandeln: Tischsitten, Modetrends u.a. Eine Klostersammlung im Raum Innsbruck enthält ein Gemälde aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, das einen als Frömmigkeitsübung zu deutenden Aderlass an einem Ordensmitglied – und somit ein medizinisches…

  • Festornat – ein Hochzeitskleid als Messgewand (um 1750)

    Festornat aus Damast

    Festornat – ein Hochzeitskleid als Messgewand (um 1750)

    In einigen Kirchen Innsbrucks werden kunstvoll gearbeitete Messkleider aufbewahrt, die aus dem Umkreis des österreichischen Kaiserhauses stammen. Sie werden auch als Paramente (von lat. parare mensam = den Tisch bereiten) oder Ornate bezeichnet und bestehen meistens aus mehreren Teilen, damit alle Diensttuenden einer heiligen Messe ein einheitliches, zur jeweiligen Liturgie passendes Gewand tragen konnten. Die…

  • Landespatrone von Tirol – die Heiligen Georg und Josef (1772)

    Plastik des hl. Georg von Christoforo Benedetti auf der Annasäule in Innsbruck, 1706

    Landespatrone von Tirol – die Heiligen Georg und Josef (1772)

    Begibt man sich in Innsbruck auf die Suche nach dem Landespatron von Tirol, dem hl. Josef (Gedenktag: 19. März), erlebt man eine Überraschung: Offizielle Einrichtungen des Landes wie Kapellen und Kirchen wurden nicht dem „Oberhaupt der Heiligen Familie“ geweiht, sondern dem hl. Georg (Gedenktag: 23. April), weil dieser vor 1772 der offizielle Schutzherr über Tirol…