Bezirk: –

  • Bauernhaus Zingl in Fügen – vom Kornspeicher zum Wohnhaus (ab 1500)

    Außenansicht des Zinglhauses mit dem ältesten Bauteil im vorderen Bereich und dem Erweiterungsbau dahinter

    Bauernhaus Zingl in Fügen – vom Kornspeicher zum Wohnhaus (ab 1500)

    Historische Nachrichten geben Aufschluss über die Entstehungsgeschichte des Bauernhauses im vorderen Zillertal. Kern des heutigen „Zinglhauses“ ist ein in schriftlichen Quellen um 1480 erwähnter Kornspeicher, der zu einem Wohnhaus ausgebaut und spätestens seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert als materiell geteiltes Handwerkerhaus genutzt wurde. Eine dendrochronologische Untersuchung der Bauhölzer bestätigte und ergänzte die Biografie des Hauses…

  • Altarretabel – unter dem Einfluss der höfischen Renaissance (1500 – 1550)

    Gesamtansicht mit geöffneten Flügeln

    Altarretabel – unter dem Einfluss der höfischen Renaissance (1500 – 1550)

    In einer Kapelle nahe Innsbruck wird ein bemerkenswertes Altarretabel aus der Renaissance aufbewahrt. Es entstand in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts und somit in einer Epoche, in der das Kunstschaffen in Tirol von mehreren äußeren Faktoren geprägt war: Sowohl der Bergbau als auch der Fernhandel zwischen Süddeutschland und Oberitalien waren zurückgegangen. Auch der anfangs…

  • Moreskentänzer am Goldenen Dachl in Innsbruck – ein fürstlich Kurzweil  (um 1500)

    Balkonbrüstung am Goldenen Dachl mit Moreskentänzern in den Außenfeldern

    Moreskentänzer am Goldenen Dachl in Innsbruck – ein fürstlich Kurzweil  (um 1500)

    Das Wahrzeichen von Innsbruck ist das „Goldene Dachl“, dessen Name sich von den 2.657 vergoldeten Kupferschindeln ableitet, die seinen oberen Abschluss bilden. Der Bau dieses Prunkerkers geht auf Kaiser Maximilian I. (Wiener Neustadt 1459-1519 Wels) zurück, der im Sinne einer „fürstlich Kurzweil“ gerne feierte und dabei von sich behauptete, „dass er auch der frölichist kunig…

  • Eidechse, Kröte und Schlange – plastische Vergänglichkeitssymbole an der Friedhofskapelle in Schwaz (1504-1506)

    Die Schlange am Handlauf der gemauerten Treppe

    Eidechse, Kröte und Schlange – plastische Vergänglichkeitssymbole an der Friedhofskapelle in Schwaz (1504-1506)

    Die Friedhofskapelle zu den Heiligen Michael und Veit in Schwaz gehört zu den sehenswertesten Sakralbauten aus der Gotik in Tirol. Ihr Bau geht auf Christof Reichartinger (um 1450-1514), Sohn des Innsbrucker „Hofwerkmeisters“ Hans Reichartinger (gest. 1469/1470), zurück. Seine Aufgabe bestand nicht so sehr in der architektonischen Lösung eines Baues, sondern vielmehr in seiner dekorativen Ausgestaltung…

  • Faltenrockharnisch – modische Kleidung aus Stahl  (um 1510)

    Kaiser Maximilian im Prunkharnisch, Federzeichnung, 1505 1510

    Faltenrockharnisch – modische Kleidung aus Stahl  (um 1510)

    In einer Sammlung im Tiroler Unterland wird eine Federzeichnung in brauner Tusche aufbewahrt, auf der – trotz der starken Beschädigungen des Blattes – Kaiser Maximilian I. (Wiener Neustadt 1459-1519 Wels) in einem seiner Prunkharnische und den Reichsinsignien zu sehen ist. Er trägt die habsburgische Privat- oder Hauskrone. Das Szepter in der rechten und die gedrehte…

  • Jagd und Turnier – Freizeitvergnügungen des Adels auf Wandmalereien in der Burg Friedberg bei Volders (um 1510)

    Der Flechtzaun als Vordergrund für illusionistische Landschaft mit Jagdszenen

    Jagd und Turnier – Freizeitvergnügungen des Adels auf Wandmalereien in der Burg Friedberg bei Volders (um 1510)

    Der Rittersaal der Burg Friedberg oberhalb von Volders beherbergt ein bemerkenswertes Beispiel maximilianischer (Kaiser Maximilian I., 1459-1519) Wandmalerei. Das Fresko ist deshalb sehenswert, weil es sich um eine für ihre Entstehungszeit (um 1510) noch sehr seltene Landschaftsdarstellung handelt. Hinter einem geflochtenen Zaun, der in Originalgröße wiedergegeben wurde, drapierte der Maler illusionistische Felsen, Gebirgszüge und Seen,…

  • Anna selbdritt – plastisches Andachtsbild mit Anna, Maria und dem Jesuskind (1515 – 1520)

    Anna selbdritt, Imst

    Anna selbdritt – plastisches Andachtsbild mit Anna, Maria und dem Jesuskind (1515 – 1520)

    Die Kunstgeschichte von Imst kann auch als ein Stück Kirchengeschichte betrachtet werden. Eine Figurengruppe mit der interessanten Fachbezeichnung „Anna selbdritt“ befand sich ursprünglich am gotischen Annenaltar der Pfarrkirche und wird heute im Museum im Ballhaus aufbewahrt. Die Plastik stammt von Jörg Lederer (ca. 1470-1550 in Kaufbeuren), der sie – genauso wie ein Pendant in der…

  • Mariahilf – eines der am weitesten verbreiteten Gnadenbilder im deutschen Sprachraum (ab 1520)

    Das originale Gnadenbild von L. Cranach im Dom zu St. Jakob in Innsbruck, um 1520

    Mariahilf – eines der am weitesten verbreiteten Gnadenbilder im deutschen Sprachraum (ab 1520)

    Fast jede Tirolerin und jeder Tiroler kennt das Gnadenbild „Mariahilf“, das in unzähligen Kopien Häuser schmückt, auf Bildern und Votivtafeln abgebildet wurde und nach dem einige Kirchen benannt sind. Beim Mariahilf-Bild handelt es sich um das wohl „erfolgreichste“ religiöse Thema im gesamten Alpenraum. Seine enorme Beliebtheit ist darauf zurückzuführen, dass die Gottesmutter auf den Darstellungen…

  • Renaissance-Grabplatten in der Pfarrkirche von Matrei in Osttirol – Hie ligt begraben… (ab 1525)

    Epitaph aus rotem Sandstein für Vikar Wolfgang Höl(l)er, 1525/1527(?)

    Renaissance-Grabplatten in der Pfarrkirche von Matrei in Osttirol – Hie ligt begraben… (ab 1525)

    In der Pfarrkirche von Matrei in Osttirol haben sich zwei aus der Zeit der Spätrenaissance stammende Epitaphien (Grabplatten) für Geistliche erhalten, die ehemals in der Kirche beigesetzt waren. Sie zeigen die halbfigurigen Porträts der Verstorbenen im Relief. Die Schaffung der beiden Grabdenkmäler ist in Verbindung mit der früheren Bedeutung der Pfarre zu sehen, denn sie…

  • Pfostenspeicher im Ötztal – sichere Aufbewahrung der Vorräte (ab 1549)

    Pfostenspeicher in Sölden

    Pfostenspeicher im Ötztal – sichere Aufbewahrung der Vorräte (ab 1549)

    Speicherbauten kommt im Gebäudeverband eines Bauernhofes besondere Bedeutung zu, denn darin wurden nicht nur die lebensnotwendigen Vorräte aufbewahrt, sondern auch andere wertvolle Habe des Hofes. Wegen der Feuergefahr wurden Speicher stets etwas abseits von den übrigen Gebäuden errichtet. Je nach Vorhandensein von natürlichem Baumaterial haben sich – regional unterschiedlich – gemauerte oder hölzerne Speicherbauten entwickelt.…