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  • Schutzengel – Prozessionsfiguren von Johann Paterer in Osttirol  (um 1750)

    Schutzengel mit Kind, um die Welt kugel windet sich eine Schlange

    Schutzengel – Prozessionsfiguren von Johann Paterer in Osttirol  (um 1750)

    In manchen Gegenden Tirols können unter allen Kunstschätzen immer wieder solche ausgemacht werden, die einem bestimmten Bildschema folgen. Das ist darauf zurückzuführen, dass in früheren Epochen Künstler eher als Handwerker betrachtet wurden, deren Fähigkeiten nach dem Motto „Kunst kommt von Können“ beurteilt wurden. Daher erstaunt es nicht, dass manche regional tätigen Künstler in Bezug auf…

  • Maria kocht – Ölgemälde Geburt Christi im Oberinntal (um 1750)

    Die Heilige Familie mit Engeln im Stall zu Bethlehem

    Maria kocht – Ölgemälde Geburt Christi im Oberinntal (um 1750)

    In einer kleinen Kapelle im Kaunertal hat sich ein bemerkenswertes Gemälde mit der Darstellung der „Geburt Christi“ erhalten. Das Bild ist das Werk von Franz Laukas (1690-1765), einem bedeutenden Barockmaler aus Prutz, der das Sujet mit den Augen der religiösen bäuerlichen Bevölkerung wiedergab. Denn im Unterschied zu anderen Malern, die das Motiv der Geburt Jesu…

  • Kupferstiche zur Erinnerung an eine Wallfahrt – Andachtsbilder aus Heiligwasser bei Igls/Innsbruck (um 1750)

    Andachtsbild mit Gebet, Kupferstich von Gotthard Urschall, Innsbruck

    Kupferstiche zur Erinnerung an eine Wallfahrt – Andachtsbilder aus Heiligwasser bei Igls/Innsbruck (um 1750)

    Heute kaufen viele Menschen Ansichtskarten von Wallfahrtsorten, bringen diese Gewohnheit aber kaum mehr mit der Sitte in Verbindung, dass an Pilgerstätten erworbene Bildchen und Abzeichen als Belege dafür dienten, dass man ein Wallfahrtsziel erreicht bzw. das Gelöbnis eingelöst hatte, eine Wallfahrt zu unternehmen. Neben kleinen Andachtsbildern entstanden in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch…

  • Kupferstiche als Amulettzettel – Kräftiges Gebeth zu der heiligen Achselwunde  (um 1750)

    Amulettzettel „Heilige Achselwunde“ mit Ablass

    Kupferstiche als Amulettzettel – Kräftiges Gebeth zu der heiligen Achselwunde  (um 1750)

    Nicht nur in der Kunst, auch im Bereich des religiösen Brauchtums hat sich so manches merkwürdige Relikt erhalten, z.B. die so genannten „Amulettzettel“. Dabei handelt es sich um eine spezifische Gattung von Andachtsbildern, deren Aufgabe darin bestand, ihre Besitzer vor Unheil zu bewahren. Unter bestimmten Umständen konnten sie aber auch einen Ablass bewirken. In der…

  • Aderlass – medizinische Heilmethode und Frömmigkeitsübung auf einem Klostergemälde (um 1750)

    Blutentnahme durch den Mediziner, assistiert von zwei Novizen

    Aderlass – medizinische Heilmethode und Frömmigkeitsübung auf einem Klostergemälde (um 1750)

    Im Bereich der Kirchenkunst finden sich Plastiken und Bilder, die nicht nur zur Vermittlung religiöser Inhalte geschaffen wurden, sondern auch profane Themen behandeln: Tischsitten, Modetrends u.a. Eine Klostersammlung im Raum Innsbruck enthält ein Gemälde aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, das einen als Frömmigkeitsübung zu deutenden Aderlass an einem Ordensmitglied – und somit ein medizinisches…

  • Festornat – ein Hochzeitskleid als Messgewand (um 1750)

    Festornat aus Damast

    Festornat – ein Hochzeitskleid als Messgewand (um 1750)

    In einigen Kirchen Innsbrucks werden kunstvoll gearbeitete Messkleider aufbewahrt, die aus dem Umkreis des österreichischen Kaiserhauses stammen. Sie werden auch als Paramente (von lat. parare mensam = den Tisch bereiten) oder Ornate bezeichnet und bestehen meistens aus mehreren Teilen, damit alle Diensttuenden einer heiligen Messe ein einheitliches, zur jeweiligen Liturgie passendes Gewand tragen konnten. Die…

  • Miniatur-Ostergrab – ein Heiliges Grab zur privaten Andacht (um 1750)

    Die vier Kulissenteile des Ostergrabes verjüngen sich perspektivisch nach hinten

    Miniatur-Ostergrab – ein Heiliges Grab zur privaten Andacht (um 1750)

    In vielen Tiroler Kirchen war es besonders im 17. und 18. Jahrhundert Brauch, in der Karwoche ein Heiliges Grab aufzubauen. Mit der theatralischen Inszenierung wollte man den Gläubigen den letzten Akt der Leidensgeschichte Jesu in effektvoller Weise näher bringen. Pompös bemalte Kulissen, beleuchtete Osterkugeln, frische Blumengestecke usw. wurden ganz im Sinne barocker Dramaturgie phantasievoll drapiert.…

  • Ganzjahreskrippe vom Schwazer Rokokomaler Christoph Anton Mayr (um 1750)

    Geburt Jesu und Anbetung der Hirten

    Ganzjahreskrippe vom Schwazer Rokokomaler Christoph Anton Mayr (um 1750)

    Christoph Anton Mayr, auch Stockinger genannt, war im 18. Jahrhundert einer der bekanntesten Maler des Tiroler Unterlandes. Um 1720 in Schwaz geboren und 1771 auch hier verstorben, wurde er vom ebenfalls aus der Region Schwaz stammenden Maler Johann Georg Höttinger ausgebildet. Später erhielt er wichtige künstlerische Impulse vom Hauptmeister des Augsburger Rokokos, Matthäus Günther, der…

  • Fasslbrunnen im Tiroler Oberinntal – dörfliche Wasserversorgung (um 1750)

    Platzbrunnen in Fiss als Viehtränke, Foto Wilhelm Angerer, um 1950

    Fasslbrunnen im Tiroler Oberinntal – dörfliche Wasserversorgung (um 1750)

    In der Kunstgeschichte nehmen Brunnen einen bedeutenden Stellenwert ein, weil sie als Elemente der dekorativen Platz-, Garten- oder Parkgestaltung oft von renommierten Künstlern geschaffen wurden. So zählt z.B. der Leopoldsbrunnen beim Tiroler Landestheater am Rennweg in Innsbruck auch deshalb zu den Wahrzeichen der Landeshauptstadt, weil er nach Entwürfen des bekannten manieristischen Bildhauers Caspar Gras (1585…

  • Barocke Gartenarchitektur – Ris-Schlössl in Flaurling (um 1750)

    Barocke Gartenanlage mit ansteigenden Terrassen

    Barocke Gartenarchitektur – Ris-Schlössl in Flaurling (um 1750)

    Der oberhalb der Pfarrkirche von Flaurling am Waldrand gelegene Gebäudekomplex des so genannten „Ris-Schlössls“ war ursprünglich ein Jagdschloss Sigmunds des „Münzreichen“ (1427-1496), das 1500/1501 in den Besitz des Hofkaplans Sigmund Ris überging (1431-1532). Ris verkehrte mit den Gelehrten und Humanisten, welche die Gemahlin Erzherzog Sigmunds, Eleonora von Schottland (1433-1480) als große Förderin von Kunst und…

  • Putti – Kinderengel aus dem Tiroler Unterland (ab 1756)

    Putti am Kanzelkorb mit den Symbolen der göttlichen Tugend, Josef Martin Lengauer, um 1756

    Putti – Kinderengel aus dem Tiroler Unterland (ab 1756)

    Putto (Mz. Putti, deutsch „Putten“), das italienische Wort für „kleiner Knabe, Kleinkind“, ist eine Bezeichnung für die in der Skulptur und Malerei seit der Gotik aufkommende Darstellung von Kinderengeln, die seit der Frührenaissance meist als nackte Knabenfiguren mit oder ohne Flügel wiedergegeben werden. Sie gehen auf die schon in der Antike bekannten Darstellungen kleiner, oft…

  • Heiliger Wandel – die Heilige Familie auf der Wanderschaft  (ab 1770)

    Seitenaltar von Franz Stitz mit Figurengruppe, Franz Xaver Nissl zugeschrieben, um 1770

    Heiliger Wandel – die Heilige Familie auf der Wanderschaft  (ab 1770)

    Im Tiroler Unterland befinden sich in mehreren Kirchen und Kapellen Darstellungen des „Heiligen Wandels“. Dabei handelt es sich um ein ikonographisches Thema, das schon im Mittelalter aufgrund der Möglichkeit, es sowohl volkstümlich als auch theologisch untermauert zu interpretieren, sehr populär war. Schließlich entwickelte sich der Heilige Wandel zu einem der beliebtesten Bildmotive der Gegenreformation, weil…