Medizin

  • Aigner-Badl in Abfaltersbach – gegen Krätze und Gicht  (ab 1772)

    Hölzerne Badekabine mit Ausstattung

    Aigner-Badl in Abfaltersbach – gegen Krätze und Gicht  (ab 1772)

    Nicht erst der Wellness-Gedanke hat dazu geführt, dass Hallenbäder und Thermalanlagen zu einer Hochblüte gelangten. Ein Blick auf das Aigner Badl in Abfaltersbach beweist, dass man auch in vergangenen Jahrhunderten Erholung und Genesung in Bädern gesucht hat. Hierher kamen Bauern und Handwerker, aber auch Knechte und Mägde aus der Umgebung, um sich nach schweren Arbeiten…

  • Sanatorium der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Innsbruck (1909)

    Monumentale Hauptfassade mit Mittelrisalit

    Sanatorium der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Innsbruck (1909)

    An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entstanden vielerorts Krankenhäuser und Sanatorien. Die neuen Krankenhäuser dienten der Volksgesundheitspflege. Sie entstanden vor dem Hintergrund des zunehmenden Wissens über den Verlauf und die Heilung von Krankheiten und den damit gestiegenen Anforderungen an die Hygiene. Doch ein Blick auf das 1909 von der Firma Johann Huter und…

  • Klosterapotheke in Lienz (ab 1700)

    Medizinschrank mit Schubladen und Regalaufsatz

    Klosterapotheke in Lienz (ab 1700)

    Als „pharmaceuticae artis satis peritus“ (der Pharmaziekunst überaus kundig) wurden die Mitglieder so mancher Tiroler Ordenshäuser bezeichnet. Beispielsweise wird über die Apotheke des Dominkanerinnenklosters in Lienz berichtet, dass sie von einer heilkundigen Mitschwester hierher gebracht und eingerichtet worden sei. Doch schon lange vor dem Aufbau dieser auch so genannten „Infirmerie“ war es hier üblich, sich…

  • Heilige Ärzte – Kosmas und Damian in Volderwildbad in Volders (ab  1630)

    Kapelle Volderwildbad, erbaut 1625 bis 1660

    Heilige Ärzte – Kosmas und Damian in Volderwildbad in Volders (ab  1630)

    Die beiden als Ärzte wirkenden Brüder Kosmas und Damian sind in Tirol zwar keine besonders bekannten Heiligenfiguren, ihnen wurde aber in der kleinen Kirche von Volderwildbad ein reizvolles Denkmal gesetzt. Die Heilkraft der Quellen von Volderwildbad war schon in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bekannt. Zu seiner eigentlichen Blüte gelangte der Kurort aber erst,…

  • Doktor über alle Doktoren – Christus als Arzt und Apotheker auf Ölgemälden (ab  1700)

    Der jugendliche Christus mit Engeln vor Apothekeneinrichtung. Ölgemälde, Raum Telfs, 18. Jahrhundert

    Doktor über alle Doktoren – Christus als Arzt und Apotheker auf Ölgemälden (ab  1700)

    Die Annahme, dass Dämonen schwere Krankheiten verursachen, war noch bis in die Barockzeit verbreitet, und daher glaubte man, dass viele Seuchen, Leiden und Unfallfolgen nur durch himmlischen Beistand geheilt werden könnten. Wie ein kleines Gemälde aus der Region Telfs vor Augen führt, ist das der Grund, weshalb Christus gerne als Arzt und Apotheker dargestellt wurde.…

  • Antonius von Padua – ein Heiliger als Tröster der Kranken auf einem Bilderzyklus (um 1709)

    Der hl. Antonius hilft den Kranken im Hospiz

    Antonius von Padua – ein Heiliger als Tröster der Kranken auf einem Bilderzyklus (um 1709)

    Für eine Antoniuskapelle im Tiroler Unterland gestaltete der Kufsteiner Barockmaler Michael Waginger (1642-1713) einen Bilderzyklus, auf dem Episoden aus dem Leben und Wirken des Hl. Antonius von Padua festgehalten sind. U.a. wurde der Heilige als Tröster, bei der Heilung eines Kranken und der Ermunterung von Aussätzigen und Krüppeln dargestellt. Antonius von Padua (1195-1231) zählt zu…

  • Aderlass – medizinische Heilmethode und Frömmigkeitsübung auf einem Klostergemälde (um 1750)

    Blutentnahme durch den Mediziner, assistiert von zwei Novizen

    Aderlass – medizinische Heilmethode und Frömmigkeitsübung auf einem Klostergemälde (um 1750)

    Im Bereich der Kirchenkunst finden sich Plastiken und Bilder, die nicht nur zur Vermittlung religiöser Inhalte geschaffen wurden, sondern auch profane Themen behandeln: Tischsitten, Modetrends u.a. Eine Klostersammlung im Raum Innsbruck enthält ein Gemälde aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, das einen als Frömmigkeitsübung zu deutenden Aderlass an einem Ordensmitglied – und somit ein medizinisches…

  • Aussätzig  – hl. Antonius als Patron der Verstoßenen auf einem Bilderzyklus (um 1709)

    Der hl. Antonius hilft den Aussätzigen und Krüppeln

    Aussätzig – hl. Antonius als Patron der Verstoßenen auf einem Bilderzyklus (um 1709)

    Der Kufsteiner Barockmaler Michael Waginger (1642-1713) setzte sich in einem achtteiligen Bilderzyklus intensiv mit dem Wirken des hl. Antonius von Padua auseinander. Zu den von ihm festgehaltenen Szenen gehören mehrere Krankenheilungen, es findet sich darunter aber auch die ungewöhnliche Darstellung von Aussätzigen, Verkrüppelten und Geisteskranken. Die seltene Auswahl des Bildthemas ist wohl darauf zurückzuführen, dass…

  • Schluckbildchen – Esszettel als Volksmedizin (ab 1700)

    Gnadenbild Maria Landshut, Ausschneidebogen mit einzelnen Schluckbildchen

    Schluckbildchen – Esszettel als Volksmedizin (ab 1700)

    Schluckbildchen sind kleine, fein gerasterte Blätter, die in den kleinen aufgeteilten Flächen gleichförmige Darstellungen eines Gnadenbildes zeigen. Manchmal ist unter dem Bildmotiv eine Beschriftung angebracht, die den Wallfahrtsort oder die dargestellte Heiligenfigur benennt. Nur mit Text versehene Blättchen für den gleichen Anwendungszweck nennt man „Esszettel“. Sie waren vor allem an den bekannten Wallfahrtsorten erhältlich und…

  • Wöchnerin, Fatschenkind und Hebamme – medizinische Versorgung für Mutter und Kind  (ab 1800)

    Wöchnerin mit Wickelkind auf einer Votivtafel von 1838

    Wöchnerin, Fatschenkind und Hebamme – medizinische Versorgung für Mutter und Kind  (ab 1800)

    Die Geburt eines Kindes war immer ein großes Ereignis. Einerseits wurde die soziale Stellung einer Frau innerhalb der dörflichen Frauengemeinschaft anerkannt, zum anderen waren Kinder vom ökonomischen Gesichtspunkt aus wichtig: sie trugen zum Einkommen der Familien bei und sollten später einmal die Eltern versorgen. Da die Kinder- und Müttersterblichkeit – vor allem aus mangelnder Hygiene…