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  • Wirtshaus zum Mellauner in Pettnau (ab 1450)

    Die straßenseitige Fassade des Mellaunerhofes mit der reichen Fassadenbemalung

    Wirtshaus zum Mellauner in Pettnau (ab 1450)

    In Tirol findet man historische Gaststätten nicht entlang der Autobahnen, sondern viel eher an den Straßen, die in früheren Zeiten im Reise-, Post- und Fuhrwesen eine Rolle spielten. Zu den eindrucksvollsten historischen Wirtshäusern des Landes zählt der Mellaunerhof in Pettnau, der Ende der 1990er-Jahre umfassend restauriert wurde. Das Gebäude stammt in seinem Kern aus dem…

  • Gnadenstuhl – Dreifaltigkeits-Darstellungen in Osttirol (ab 1452)

    Gnadenstuhl in der Kapelle von Schloss Bruck, Nikolaus Kentner, 1452

    Gnadenstuhl – Dreifaltigkeits-Darstellungen in Osttirol (ab 1452)

    Andachtsbilder dienen dazu, das Gemüt des Betrachters anzuregen und ihn in seinem Glauben und seinem Gebet zu unterstützen. Doch auch die meditativ oder anschaulich gestalteten Gemälde und Skulpturen unterlagen im Verlauf der Jahrhunderte ikonografischen Veränderungen, was sowohl auf gesellschaftspolitische als auch theologische Ursachen zurückgeführt werden kann. Gnadenstuhl- oder Dreifaltigkeits-Darstellungen sind seit dem 12. Jahrhundert bekannt.…

  • Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Imst (ab 1460)

    Der mächtige Nordturm mit Spitzgiebelhelm

    Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Imst (ab 1460)

    Am Nordrand der höher gelegenen Oberstadt situiert prägt die dreischiffige spätgotische Hallenkirche mit dem besonders hohen Turm das durch Hanglage gekennzeichnete Ortsbild von Imst. Die älteste Kirche von Imst stand sicher auf dem so genannten Bergl (Laurentiuskirche). Ein Pfarrer von Imst wird 1267 erwähnt, eine Vorgängerkirche 1350 nach Vergrößerung geweiht (Reste 1970 ergraben). Unmittelbar nach…

  • Hohe Brücke in St. Georgenberg bei Stans  (ab 1461)

    Die Hohe Brücke nach der Gesamtrestaurierung 2001/2002

    Hohe Brücke in St. Georgenberg bei Stans  (ab 1461)

    Die „Hohe Brücke“ zählt zu den schönsten gedeckten Holzbrücken Österreichs und liegt am Weg zum Kloster St. Georgenberg. Im Grundriss ist die Hohe Brücke leicht bogenförmig gekrümmt und hat am Brückensteg eine Länge von 53 Metern. Auf dieser Länge überwindet der Weg einen Höhenunterschied von mehr als sechs Metern. Die Brücke ist als Steinbau mit…

  • Talsperre Altfinstermünz – ehemalige landesfürstliche Zoll- und Grenzburg  (ab  1470)

    Die Gesamtanlage von oben auf Brückenturm, Sigmundseck, Torturm und Kapelle

    Talsperre Altfinstermünz – ehemalige landesfürstliche Zoll- und Grenzburg  (ab  1470)

    Die beste Sicht auf die Gesamtanlage der ehemaligen landesfürstlichen Grenz- und Zollburg Altfinstermünz hat man von oben. Zu den imposanten Bauteilen in der schluchtartigen Talenge zählen die Innbrücke mit ihrem im Wasser stehenden Brückenturm, der an einen Felsen gelehnte Batterieturm „Sigmundseck“, der „Klausenturm“ und die Maria-Himmelfahrts-Kapelle. Die Talenge von Altfinstermünz passierten schon in römischer Zeit…

  • Schleier und Haube – mittelalterliche Kopfbedeckungen auf Fresken in Schwaz (um 1475 )

    Wandfresko mit Rankenmalerei und Jagdszenen

    Schleier und Haube – mittelalterliche Kopfbedeckungen auf Fresken in Schwaz (um 1475 )

    Das gesamte Mittelalter hindurch war der Hof von Burgund in Modefragen tonangebend. Von dort breiteten sich neue Strömungen nach Süddeutschland aus und gelangten über diesen Weg auch nach Tirol. Unter diesen Voraussetzungen nimmt die Region Schwaz eine Sonderstellung ein, da durch die engen Handelsbeziehungen zu Augsburg neue Kleidersitten besonders rasch aufgenommen wurden. In einem der…

  • Korbiniansaltar in Assling – Rekonstruktion eines spätgotischen Flügelaltars (um 1480)

    Fotomontage des Altars mit bestehendem Mittelteil und den ergänzten Seitenflügeln (Foto: BDA)

    Korbiniansaltar in Assling – Rekonstruktion eines spätgotischen Flügelaltars (um 1480)

    Die kleine Wallfahrtskirche St. Korbinian in Unterassling ist für ihre bemerkenswerte Geschlossenheit von gotischer Architektur und reicher Innenausstattung bekannt. Das Kunstjuwel wurde 1468 geweiht und in den Folgejahren mit Wandmalereien geschmückt, wobei Wappen- und Heiligendarstellungen auf den Schlusssteinen von Friedrich Pacher (geboren wahrscheinlich zwischen 1430 und 1440 in Neustift bei Brixen, gestorben nach 1508 in…

  • Spätgotische Tischkultur – Abendmahlszenen auf Wandmalereien in Osttiroler Kirchen (ab 1484)

    Abendmahlszene in der Wallfahrtskirche Obermauern, Simon von Taisten, 1484/1488

    Spätgotische Tischkultur – Abendmahlszenen auf Wandmalereien in Osttiroler Kirchen (ab 1484)

    Darstellungen des Letzen Abendmahls nehmen in der christlichen Kunstgeschichte deshalb eine so bedeutende Rolle ein, weil die alljährlich im Zentrum der Gründonnerstagsliturgie stehende Bibelszene von der Einsetzung des Sakraments der Eucharistie handelt. In den Osttiroler Wallfahrtskirchen zu „Unserer Lieben Frau Maria Schnee“ in Obermauern (Gemeinde Virgen) und zum „hl. Korbinian“ in Assling können Freskenzyklen mit…

  • Spätgotische Tafelbilder aus Innsbruck – erste wirklichkeitsgetreue Landschaftsdarstellung in der Tiroler Kunst (1485/1490)

    Anna selbdritt mit den zehn Jungfrauen, im Hintergrund Stift Wilten

    Spätgotische Tafelbilder aus Innsbruck – erste wirklichkeitsgetreue Landschaftsdarstellung in der Tiroler Kunst (1485/1490)

    In Innsbrucker Kirchen und Museen ist durch den übermächtigen Einfluss des Barock die gotische Altarkunst nur in spärlichen Resten erhalten. Dabei könnten gerade in Innsbruck einige Maler dieser gotischen Altäre ab 1470 gut nachverfolgt werden, weil mit der Lukasbruderschaft eine Art Innung gegründet worden war, die das Leben und Wirken der Künstler fassbar machte. Einer…

  • Gotische Schmiedekunst an der Sakristeitüre in der Pfarrkirche in Jenbach (1488)

    Das gotische Steinportal mit Schmiedeeisentürblatt

    Gotische Schmiedekunst an der Sakristeitüre in der Pfarrkirche in Jenbach (1488)

    Der im Tiroler Unterland tätige Baumeister Gilg Mitterhofer, der schon am Entwurf für die Pfarrkirche Vomp um 1480 beteiligt gewesen sein soll, plante 1487 gemeinsam mit Jörg Steyrer die Pfarrkirche Jenbach. Bekannt gemacht hatte ihn der Bau der Pfarrkirche „Unserer Lieben Frau Maria Himmelfahrt“ in Schwaz, den er in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Hans zwischen…

  • Schnabelschuhe – neue Formen spätmittelalterlicher Tracht auf einer Wandmalerei in Hall in Tirol (um 1490)

    Jongleur mit eng anliegender Kleidung und Schnabelschuhen

    Schnabelschuhe – neue Formen spätmittelalterlicher Tracht auf einer Wandmalerei in Hall in Tirol (um 1490)

    In Hall in Tirol wurden 2003 in einem Wohnhaus der mittelalterlichen Altstadt profane Fresken wiederentdeckt, auf denen neben floralen Mustern, Spielleuten und Narren auch ein Jongleur zu sehen ist. Die Figur des Akrobaten ist deshalb bemerkenswert, weil an seiner Kleidung besonders spitz geformte Schnabelschuhe sofort ins Auge stechen. Kulturhistorische Zusammenhänge lassen sich in Tirol im…

  • Alltags-, Fest-, Tanzhaube – Augsburger Mode am Grabstein der Anna Hofer in der Pfarrkirche Schwaz  (1493)

    Gesamtansicht des Grabsteines

    Alltags-, Fest-, Tanzhaube – Augsburger Mode am Grabstein der Anna Hofer in der Pfarrkirche Schwaz  (1493)

    Wie eine Darstellung aus Schwaz zeigt, war die Damenwelt des Mittelalters auch in Tirol modisch überaus versiert. Die Frauen trugen nicht nur schöne Mäntel und reich verzierte Kleider, sondern auch kunstvoll drapierte Hauben und Schleier. Bereits das gesamte Mittelalter hindurch war Frankreich in Modefragen tonangebend. Von dort breiteten sich neue Strömungen nach Süddeutschland aus und…