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Glocke, Glockenguss
Das Handwerk des Glockengusses hat eine lange Tradition und hat sich bis heute nur unwesentlich verändert. Am Beginn des Produktionsprozesses steht eine so genannte "Rippe". Dabei handelt es sich um ein Buchenbrett, das als Schablone für das Profil der zukünftigen Glocke dient. Form und Größe der "Rippe" werden nach dem gewünschten Ton, ferner dem Durchmesser und dem Gewicht errechnet. Die Schablone wird entlang der inneren Kontur ausgeschnitten und an einer Spindel drehbar befestigt. Der Schablone folgend, wird nun der erste Teil der Glockenform mit Ziegeln aufgemauert. Darauf wird mit Zusätzen (Pferdemist, Stroh) vermengter Lehm von Hand aufgetragen. Durch den Hohlraum kann die Kernform von innen heraus beheizt werden, um auszutrocknen und gebrannt zu werden. Diese Arbeitsgänge werden mit immer feinerem Lehm so lange wiederholt und mit der Schablone rundherum abgestrichen, bis ein glatter, die Schablone genau ausfüllender Kern ("falsche Glocke") entstanden ist. Er entspricht der innen liegenden Form der Glocke, wohingegen der nachfolgend gefertigte, ebenfalls aus Lehm bestehende "Mantel" ihrer äußeren Form entspricht. Beim eigentlichen Glockenguss wird die auf über tausend Grad erhitzte Bronze (eine Metall-Legierung, bestehend aus ca. einem Drittel Zinn und zwei Dritteln Kupfer) in den entstandenen Zwischenraum zwischen "falscher Glocke" und "Mantel" gegossen. Ein langsames Erkalten des Metalls erhöht die Klangqualität der Glocke.