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Hohe Brücke in St. Georgenberg bei Stans  (ab 1461)

Die „Hohe Brücke“ zählt zu den schönsten gedeckten Holzbrücken Österreichs und liegt am Weg zum Kloster St. Georgenberg. Im Grundriss ist die Hohe Brücke leicht bogenförmig gekrümmt und hat am Brückensteg eine Länge von 53 Metern. Auf dieser Länge überwindet der Weg einen Höhenunterschied von mehr als sechs Metern.

Die Brücke ist als Steinbau mit Brückenpfeilern und überdachtem Brückensteg konstruiert. Der Steinbau besteht aus einer an seiner tiefsten Stelle 20 Meter hohen Mauer und vier Brückenpfeilern, auf denen die hölzernen Tragwerke des überdachten Brückenstegs sitzen. Der Brückensteg schließt am östlichen Brückenkopf an das Torhaus an, das als Durchgang mit spitzbogigem Kreuzrippengewölbe gestaltet ist.

Die Brücke wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. In seiner heutigen Erscheinungsform ist der Steinbau mit den Brückenpfeilern einheitlich nach 1497 errichtet worden, die Tragwerke über den Brückenpfeilern sind mit „1707“ inschriftlich datiert, und auch der Brückensteg stammt aus der Zeit des beginnenden 18. Jahrhunderts.

Baualter der „Hohen Brücke“

Im Zuge der in den Jahren 2001/2002 durchgeführten Gesamtrestaurierung erfolgte eine eingehende Bauuntersuchung und Dokumentation der „Hohen Brücke“. Im diesem Zusammenhang konnte mit Methoden der historischen Bauforschung das genaue Baualter der Brücke festgestellt werden (s. Lanz, Barbara und Mitterer, Sonja: Stans, Hohe Brücke, St. Georgenberg. Untersuchung, Dokumentation, Restaurierung, 2004).

Gotische Bauphase

Die erste Nennung der Brücke stammt aus dem Jahr 1448, als die Hohe Brücke bei einem Brand zerstört wird. Nach vorerst provisorischer Wiederherstellung wird die Brücke 1461 zur Gänze neu errichtet. Aus dieser gotischen Bauphase ist als ältester Bauteil der östlichste Brückenpfeiler erhalten.

Spätgotische Bauphase

1489 stürzt die Brücke ein. In der Folge wird im Jahr 1497 mit dem Neubau begonnen. Der neue Steinbau wurde vermutlich völlig neu konzipiert und einheitlich nach 1497 unter Einbeziehung des gotischen Pfeilers errichtet.

Im Jahr 1515 wird das Torhaus am östlichen Brückenkopf erbaut und im 19. und 20. Jahrhundert mehrfach umgestaltet.

Barocke Bauphase

1689 beschädigt eine Lawine die Hohe Brücke, es sind allerdings keine Reparaturen oder baulichen Maßnahmen in den historischen Quellen belegt.

Im Jahr 1705 zerstört ein Waldbrand auf St. Georgenberg Brücke und Torhaus. Zwischen 1706 und 1709 werden Tragwerke und Brückensteg unter dem Schwazer Zimmermeister Michael Lentner neu errichtet.

Im 19. und 20. Jahrhundert erfolgten Ausbesserungen und Reparaturen, aber keine grundlegenden baulichen Veränderungen an der Hohen Brücke.