Kunst & Kultur

  • Amateurfotografie – sozialgeschichtliche Dokumente der Vergangenheit (um 1918)

    Gartenszene mit Soldat und Kind

    Amateurfotografie – sozialgeschichtliche Dokumente der Vergangenheit (um 1918)

    Aus einer privaten Fotosammlung sind im Tiroler Kunstkataster rund 200 Glasplattennegative im Format 9×12 cm erhalten, die einen sehr guten Einblick in den Bereich der Amateurfotografie geben. Die Aufnahmen stammen aus der Hand eines namentlich nicht bekannten Hobbyfotografen, der in der Hauptsache Familienmitglieder porträtiert sowie Familienszenen, Ausflüge und besondere Ereignisse festgehalten hat. Aus einzelnen Beschriftungen…

  • Postkartenfotografie der Familie Angerer aus Schwaz (ab 1904)

    Postkartenmotive aus Kitzbühel, Wilhelm Angerer, Bromsilberabzüge, um 1935

    Postkartenfotografie der Familie Angerer aus Schwaz (ab 1904)

    Mit Georg Angerer ist nachweislich seit 1904 in Schwaz ein Fotograf aktiv, der mit Produktion und Vertrieb von Ansichtspostkarten bekannt geworden ist. Er eröffnet Filialbetriebe unter anderem in Hopfgarten im Brixental, Eben am Achensee und Salzburg. Die Filiale in Kitzbühel führt ab dem Jahr 1933 sein Sohn Wilhelm Angerer (1904-1982), der 1932 im Geschäft in…

  • Schule des Sehens – Fotokurse am Arlberg (ab 1959)

    Kursteilnehmer bei der Landschaftsfotografie, 1960

    Schule des Sehens – Fotokurse am Arlberg (ab 1959)

    Mit dem Bundessportheim in St. Christoph am Arlberg wird in erster Linie die qualifizierte Schilehrerausbildung in Verbindung gebracht. Weniger bekannt ist, dass ab dem Jahr 1959 über mehr als zwei Jahrzehnte jeden Sommer – unter dem Titel „Schule des Sehens“ – Kurse für Hobbyfotografen abgehalten wurden. Die Kurse wurden von Stefan Kruckenhauser (1905-1988) organisiert, der…

  • Messkelch mit Emailmedaillons – eine kaiserliche Stiftung  (1850)

    Messkelch des Wiener Goldschmiedes Carl Isack, 1850

    Messkelch mit Emailmedaillons – eine kaiserliche Stiftung  (1850)

    Auf der Flucht aus Wien nach Innsbruck im Revolutionsjahr 1848 übernachtete das kaiserliche Paar – Ferdinand I., der Gütige, und seine Gemahlin Maria Anna – in einem Dekanatshof im Tiroler Unterland. Als Dank erhielt der Dekan zwei Jahre später diesen Prunkkelch mit der Widmungsinschrift des Stifterpaares zum Geschenk. Der Messkelch wurde vom Wiener Goldschmied Carl…

  • Barocke Hostienmonstranz eines unbekannten Goldschmiedemeisters (1730/1740)

    Vorderseite der barocken Monstranz

    Barocke Hostienmonstranz eines unbekannten Goldschmiedemeisters (1730/1740)

    Die um 1730/40 entstandene Hostienmonstranz ist ein Beispiel der zahlreichen Monstranzen in Tiroler Kirchen und Kapellen, die aufgrund fehlender Meisterpunzen und Beschauzeichen keinem namentlich bekannten Goldschmied zugewiesen werden können. Die Datierung erfolgt aufgrund stilistischer Vergleiche des Dekors. Sie ist in Silber getrieben, teilweise gegossen und vergoldet, mit reichem Schmuck besetzt und weist eine Höhe von…

  • Silberleuchter aus der Renaissance (1599)

    Renaissanceleuchter in qualitätvoller Verarbeitung

    Silberleuchter aus der Renaissance (1599)

    Das Leuchterpaar zählt zu den in Tirol eher seltenen liturgischen Gegenständen in den Formen der Renaissance und gibt Zeugnis von der hohen Qualität der heimischen Goldschmiedekunst dieser Zeit. Die ca. 50 cm hohen Silberleuchter stellen eine Stiftung des Freiherrn Carl Schurff zu Schönwörth aus dem Jahr 1599 dar. Sie sind in Silber getrieben, teilweise gegossen…

  • Ziborium, Ziborienkrone und Ziboriumsmäntelchen (um 1610)

    Das Ziborium mit Krone und bekrönender Heiliggeisttaube auf Erdkugel

    Ziborium, Ziborienkrone und Ziboriumsmäntelchen (um 1610)

    Das mit reichem Blattwerk verzierte kelchförmige Ziborium aus der Zeit um 1610 ist eine Stiftung des Tiroler Landesfürsten Erzherzog Maximilian III. des Deutschmeisters (1602-18). Es ist in Silber getrieben und vergoldet. Zur Stiftung gehört auch eine Ziborienkrone, ebenfalls in Silber gefertigt, getrieben, großteils vergoldet und reich besetzt mit Diamanten, Granaten, Opalen, Türkisen, Amethysten, Bergkristallen usw.…

  • Reliquiare – Sonne, Mond und Sterne in Gold und Silber gearbeitet (1607)

    Das Mondreliquiar

    Reliquiare – Sonne, Mond und Sterne in Gold und Silber gearbeitet (1607)

    Das Reliquiar in Form eines Mondes mit einer Höhe von ca. 50 cm wurde in Kupfer getrieben und teilweise gegossen, versilbert und vergoldet und ist mit zahlreichen Reliquienmedaillons besetzt. Es ist Teil der auf Florian Ritter Waldauf zu Waldenstein zurückgehenden Reliquiensammlung in der Haller Pfarrkirche, die einen einzigartigen authentischen Einblick in die Reliquienverehrung des Mittelalters…

  • Gotische Schmiedekunst an der Sakristeitüre in der Pfarrkirche in Jenbach (1488)

    Das gotische Steinportal mit Schmiedeeisentürblatt

    Gotische Schmiedekunst an der Sakristeitüre in der Pfarrkirche in Jenbach (1488)

    Der im Tiroler Unterland tätige Baumeister Gilg Mitterhofer, der schon am Entwurf für die Pfarrkirche Vomp um 1480 beteiligt gewesen sein soll, plante 1487 gemeinsam mit Jörg Steyrer die Pfarrkirche Jenbach. Bekannt gemacht hatte ihn der Bau der Pfarrkirche „Unserer Lieben Frau Maria Himmelfahrt“ in Schwaz, den er in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Hans zwischen…

  • Totenkasel – klagendes Skelett an einem Messgewand aus Stams (1623)

    Rückseite der Kasel mit „Sensenmann“

    Totenkasel – klagendes Skelett an einem Messgewand aus Stams (1623)

    Eine prächtig bestickte Totenkasel steht als Beispiel für die hohe Qualität der Textilkunst des Barock. Totenkaseln waren das liturgische Gewand des Priesters bei Beerdingungsfeiern, was die Abbildung eines Totenkopfs auf der Vorderseite und eines „Sensenmanns“ auf der Rückseite dieses Messkleides erklärt. Es besteht aus schwerem schwarzem Samt, der mit Seidenfäden bzw. -garnen, feinen Gold- und…

  • Ausleger in Rattenberg – Werbung von anno dazumal (nach 1650)

    Frühbarocker Ausleger beim ehemaligen „Krämerbräu“, 2. Hälfte 17. Jahrhundert

    Ausleger in Rattenberg – Werbung von anno dazumal (nach 1650)

    Wirtshausausleger, aus Schmiedeeisen gefertigt und manchmal vergoldet oder bemalt, sind die traditionellen Werbeschilder von Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben. Heute würde man sie wahrscheinlich mit „Logos“ gleichsetzen, doch sie gehören auch zu den Wahrzeichen der Tiroler Städte und Dörfer. Auch sind sie in Bezug auf ihren historischen Ursprung älter, als man vielleicht annehmen möchte: Schon in römischer…

  • Goldener Schlüssel in Imst – ein Schmiedeeisengrabkreuz in außergewöhnlicher Form (1797)

    Klassizistisches Grabkreuz, inschriftlich von Johann Franz Guem

    Goldener Schlüssel in Imst – ein Schmiedeeisengrabkreuz in außergewöhnlicher Form (1797)

    Überall in Tirol findet man qualitätvolle Kunstschmiedearbeiten aus der Zeit des Hochbarock und des Rokoko. Z.B. entstanden im Außerfern und im oberen Inntal bemerkenswerte Grabkreuze, Fensterkörbe und Wirtshausschilder, die mit dem Namen der Familie Guem (manchmal auch: Guemb) in Verbindung stehen. Über drei Generationen sind in Ehrwald Johann Guem (1710-1796), sein Sohn Johann Franz (1755-1815)…