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Barocke Hostienmonstranz eines unbekannten Goldschmiedemeisters (1730/1740)

Die um 1730/40 entstandene Hostienmonstranz ist ein Beispiel der zahlreichen Monstranzen in Tiroler Kirchen und Kapellen, die aufgrund fehlender Meisterpunzen und Beschauzeichen keinem namentlich bekannten Goldschmied zugewiesen werden können. Die Datierung erfolgt aufgrund stilistischer Vergleiche des Dekors. Sie ist in Silber getrieben, teilweise gegossen und vergoldet, mit reichem Schmuck besetzt und weist eine Höhe von 62 cm auf.

Über querovalem geschweiftem Fuß mit mehrfach gekehltem Steg erhebt sich die Fußoberseite, die durch hochgetriebene breite Stege in vier Felder unterteilt wird, die mit großen Rocaillekartuschen, Voluten, Muscheln und Palmetten verziert sind. Der dreiseitige, vasenförmige Nodus ist gegossen und wird durch Volutenbänder eingefasst. Darüber befindet sich ein versilberter Blattkranz mit der Hl.-Geist-Taube.

Vor dem vergoldeten Strahlenkranz mit abschließendem Kreuz findet sich der durchbrochene Schleier aus getriebenem Silberblech, der aus Blattornament, geschweiften Rocaillen und Volutenschnörkeln, Trauben und Ähren gebildet wird. Er ist besetzt mit bunten Schmucksteinen und zum Teil mit Votivschmuck in Broschenform in Silberfassungen. Den oberen Abschluss bildet ein Baldachin mit der vergoldeten Figur Gottvaters. In der Mitte der Monstranz findet sich die vierpassförmig geschweifte Rahmung des Schaufensters – gebildet aus Rocaillen und mit zahlreichen Schmucksteinen besetzt -, in die die prachtvolle Lunula als Halterung für die Hostie eingesetzt ist. Sie ist mit filigranem Silbergeflecht überzogen und mit Schmucksteinen verziert.