Kulturraum Tirol

Das mit reichem Blattwerk verzierte kelchförmige Ziborium aus der Zeit um 1610 ist eine Stiftung des Tiroler Landesfürsten Erzherzog Maximilian III. des Deutschmeisters (1602-18). Es ist in Silber getrieben und vergoldet.

Zur Stiftung gehört auch eine Ziborienkrone, ebenfalls in Silber gefertigt, getrieben, großteils vergoldet und reich besetzt mit Diamanten, Granaten, Opalen, Türkisen, Amethysten, Bergkristallen usw.

Das zum Verhüllen verwendete Ziboriumsmäntelchen stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und ist in üppiger Goldfadenstickerei auf weißem Seidenstoff ausgeführt.

Das Ziborium hat die Form eines Kelches mit Deckel. Der runde, über einfach profiliertem Stehrand kräftig hochgewölbte Fuß mit breitem Fries ist alternierend mit getriebenen Cherubsköpfen und Fruchtbündeln an Voluten verziert. Der glatte Schaft wird gegliedert durch einen leicht gedrückten Nodus (Dekor dem Fuß entsprechend) und einem Wulstring. Das Ornament an der Cuppa ist graviert (Ranken- und Schweifwerk).

Am Deckel findet sich wieder ein getriebener Fries, dem Fuß entsprechend, darin sind in Blattkränzen abgebildet: das Christusmonogramm („IHS“), das Symbol des Franziskanerordens (Gekreuzte Arme Christi und des hl. Franz von Assisi mit Schwammstab und Lanze) sowie das gesondert gearbeitete und aufgenietete Stifterwappen Erzherzog Maximilians III. des Deutschmeisters. Abgeschlossen wird der Deckel durch ein bekrönendes kleines Kruzifix mit Cherubsköpfen.

Die Ziborienkrone besteht aus einem glatten, durch zwei Perlschnüre und Wulstring gegliederten Reif. Darüber erhebt sich die nach außen schwingende Krone aus arabeskenartigem Rankenwerk mit vier Cherubsköpfen, von denen sechs geschwungene Bügel zur bekrönenden Heiliggeisttaube auf der Erdkugel führen. Bügel und Reif sind mit Diamanten, Granaten, Opalen, Türkisen, Amethysten, Bergkristallen u.a. besetzt.

Das Ziboriumsmäntelchen aus weißer Seide ist mit üppiger Goldreliefstickerei in Form von verschlungenem Bandwerk mit Blumen und Rosetten sowie mit Schnüren aus Goldperlen überzogen, dazwischen Pailletten in Sternform. Am unteren Rand Fransenbesatz.