Kunst & Kultur

  • Friedhofserweiterung Sölden (ab 2005)

    Einbindung der Friedhofserweiterung in die vorhandene Dorfstruktur (Foto: N. Schletterer)

    Friedhofserweiterung Sölden (ab 2005)

    Ursprünglich hatte die Gemeinde Sölden im Ötztal vor, ein für die Anlage eines neuen Friedhofes eigens angekauftes Grundstück zu verwenden und schrieb einen Gestaltungswettbewerb aus. Bei der diesbezüglichen Konkurrenz war der Innsbrucker Architekt Raimund Rainer erfolgreich, obwohl er vom vorgegebenen Bauplatz in Hanglage oberhalb der Pfarrkirche Mariae Heimsuchung abwich und stattdessen – gemäß der Tiroler…

  • Pfarrkirche St. Pius X. in Innsbruck Neu-Arzl (1958-1960)

    Die Kirche mit dem auffälligen, frei stehenden Glockenturm

    Pfarrkirche St. Pius X. in Innsbruck Neu-Arzl (1958-1960)

    Die Pfarrkirche Neu-Arzl in Innsbruck von Josef Lackner war nach mehreren Aufträgen zu Umbauten der erste sakrale Neubau der Nachkriegs-Ära, den ein Mitglied der damals jungen Architektengeneration in Tirol realisieren konnte. Damit begann eine vitale Auseinandersetzung mit Fragen des zeitgenössischen Sakralbaues, die in vielen Landesteilen zu interessanten Ergebnissen führte. Der im Jahr 2000 verstorbene Architekt…

  • Stefansbrücke – Steinbrücke über die Ruetzschlucht in Schönberg (1842)

    Die einbogige Steinbrücke überspannt die Ruetzschlucht

    Stefansbrücke – Steinbrücke über die Ruetzschlucht in Schönberg (1842)

    Entlang der wichtigen Verkehrs- verbindung über den Brennerpass ist im Zuge der Straßenbauten neben der bekannten Europabrücke (1960/63) bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Stefansbrücke ein technisches Denkmal von überregionaler Bedeutung entstanden. Die Stefansbrücke überquert auf dem Gemeindegebiet von Schönberg die Ruetzschlucht im Wipptal. Zur Zeit ihrer Erbauung galt die Stefansbrücke als…

  • Barocke Gartenarchitektur – Ris-Schlössl in Flaurling (um 1750)

    Barocke Gartenanlage mit ansteigenden Terrassen

    Barocke Gartenarchitektur – Ris-Schlössl in Flaurling (um 1750)

    Der oberhalb der Pfarrkirche von Flaurling am Waldrand gelegene Gebäudekomplex des so genannten „Ris-Schlössls“ war ursprünglich ein Jagdschloss Sigmunds des „Münzreichen“ (1427-1496), das 1500/1501 in den Besitz des Hofkaplans Sigmund Ris überging (1431-1532). Ris verkehrte mit den Gelehrten und Humanisten, welche die Gemahlin Erzherzog Sigmunds, Eleonora von Schottland (1433-1480) als große Förderin von Kunst und…

  • Talsperre Altfinstermünz – ehemalige landesfürstliche Zoll- und Grenzburg  (ab  1470)

    Die Gesamtanlage von oben auf Brückenturm, Sigmundseck, Torturm und Kapelle

    Talsperre Altfinstermünz – ehemalige landesfürstliche Zoll- und Grenzburg  (ab  1470)

    Die beste Sicht auf die Gesamtanlage der ehemaligen landesfürstlichen Grenz- und Zollburg Altfinstermünz hat man von oben. Zu den imposanten Bauteilen in der schluchtartigen Talenge zählen die Innbrücke mit ihrem im Wasser stehenden Brückenturm, der an einen Felsen gelehnte Batterieturm „Sigmundseck“, der „Klausenturm“ und die Maria-Himmelfahrts-Kapelle. Die Talenge von Altfinstermünz passierten schon in römischer Zeit…

  • Gemälde der hl. Theresia von Ávila – Porträts von Ordensgründern (um 1700)

    Die hl. Theresia mit dem Pfeil der göttlichen Liebe

    Gemälde der hl. Theresia von Ávila – Porträts von Ordensgründern (um 1700)

    Die Gründerin des Ordens der Unbeschuhten Karmeliten ist als Nonne im Karmelitenhabit dargestellt. Sie wird von einem Engel mit flammendem Pfeil gestützt als Hinweis auf ihre Vision, bei der ein Engel ihr Herz mit dem Pfeil der göttlichen Liebe durchbohrte. Die Aufsatzinschrift „S. THERESIA Virgo Seraphica, / Prisci Ordinis Carmelitarum Filia, novellæ / plantationis Hispanicæ…

  • Gotische Wandmalereien in der Pfarrkirche St. Veit in Defereggen – Beispiel des Weichen Stils (um 1410)

    Verkündigung an Maria in Architekturkulisse

    Gotische Wandmalereien in der Pfarrkirche St. Veit in Defereggen – Beispiel des Weichen Stils (um 1410)

    Die um 1410 entstandenen Wandgemälde eines unbekannten Meisters im Chor der Pfarrkirche St. Veit in Defereggen können als besonders gut erhaltenes, qualitätsvolles Beispiel des „Weichen Stiles“ innerhalb der gotischen Wandmalerei betrachtet werden. In dieser Art von Malerei zu Beginn des 15. Jahrhunderts haben sich italienische, letztlich auf der Plastizität der Kunst Giottos fußende Elemente mit…

  • Urteil des Paris – Deckenfresko im Palais Taxis in Innsbruck (1786)

    Der zweigeschossige Parissaal mit den Wandmalereien von Martin Knoller

    Urteil des Paris – Deckenfresko im Palais Taxis in Innsbruck (1786)

    Das Palais Fugger-Taxis, Innsbrucks früheste Palastanlage nach dem Muster italienischer Palazzi (ab 1679 erbaut nach Plänen von Hofbaumeister Johann Martin Gumpp), wurde 1784 von den Grafen Thurn und Taxis erworben. Als Inhaber der Post verwendeten sie das Gebäude auch für diese Zwecke. Den zwei Geschosse umfassenden Saal im Obergeschoss ließen sie 1785/86 von dem international…

  • Fassadenmalerei am Zeillerhaus in Reutte – Lüftlmalerei im Außerfern (um 1770)

    Giebelfassade mit Wandmalerei von Johann Jakob Zeiller

    Fassadenmalerei am Zeillerhaus in Reutte – Lüftlmalerei im Außerfern (um 1770)

    Nicht nur, weil seine früheren Besitzer einer der bekanntesten Malerdynastien Tirols angehörten, zählt das Zeillerhaus in Reutte zu den am schönsten verzierten des Landes Tirol. Die vor allem in Oberbayern wie auch im Außerfern gebräuchliche malerische Dekoration von Häuserfassaden wird „Lüftlmalerei“ genannt. Entgegen vielen Meinungen kann sie aber nicht als reine Volkskunst angesehen werden, denn…

  • Lactatio Bernardi – Deckenfresko in der Kapelle auf der Stamser Alm (1748/1749)

    Deckenfresko: Milchgabe an den hl. Bernhard

    Lactatio Bernardi – Deckenfresko in der Kapelle auf der Stamser Alm (1748/1749)

    Rogerius Sailer, Abt des Zisterzienserstiftes Stams, ließ 1744 auf der Stamser Alm einen kleinen Ansitz errichten, der ihm und seinen Mitbrüdern als Sommerrefugium diente. Wenig später gab er den Bau einer Kapelle in Auftrag, die mit Fresken von Joseph Jais, einem Altar von Stiftsbildhauer Johann Reindl und einem Altarbild von Josef Bernhard Stebele ausgestattet wurde.…

  • Spätgotische Tafelbilder aus Innsbruck – erste wirklichkeitsgetreue Landschaftsdarstellung in der Tiroler Kunst (1485/1490)

    Anna selbdritt mit den zehn Jungfrauen, im Hintergrund Stift Wilten

    Spätgotische Tafelbilder aus Innsbruck – erste wirklichkeitsgetreue Landschaftsdarstellung in der Tiroler Kunst (1485/1490)

    In Innsbrucker Kirchen und Museen ist durch den übermächtigen Einfluss des Barock die gotische Altarkunst nur in spärlichen Resten erhalten. Dabei könnten gerade in Innsbruck einige Maler dieser gotischen Altäre ab 1470 gut nachverfolgt werden, weil mit der Lukasbruderschaft eine Art Innung gegründet worden war, die das Leben und Wirken der Künstler fassbar machte. Einer…

  • Altarretabel – unter dem Einfluss der höfischen Renaissance (1500 – 1550)

    Gesamtansicht mit geöffneten Flügeln

    Altarretabel – unter dem Einfluss der höfischen Renaissance (1500 – 1550)

    In einer Kapelle nahe Innsbruck wird ein bemerkenswertes Altarretabel aus der Renaissance aufbewahrt. Es entstand in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts und somit in einer Epoche, in der das Kunstschaffen in Tirol von mehreren äußeren Faktoren geprägt war: Sowohl der Bergbau als auch der Fernhandel zwischen Süddeutschland und Oberitalien waren zurückgegangen. Auch der anfangs…