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Stefansbrücke – Steinbrücke über die Ruetzschlucht in Schönberg (1842)

Entlang der wichtigen Verkehrs- verbindung über den Brennerpass ist im Zuge der Straßenbauten neben der bekannten Europabrücke (1960/63) bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Stefansbrücke ein technisches Denkmal von überregionaler Bedeutung entstanden.

Die Stefansbrücke überquert auf dem Gemeindegebiet von Schönberg die Ruetzschlucht im Wipptal. Zur Zeit ihrer Erbauung galt die Stefansbrücke als die am weitesten gespannte einbogige Steinbrücke der österreichisch-ungarischen Monarchie mit der damals drittgrößten Spannweite der Welt. Zurecht wurde sie als bedeutendes Wunderwerk der Technik im Brückenbau in Tirol bezeichnet. Sie wurde im Zuge der neu angelegten Brennerstraße von Innsbruck nach Matrei am Brenner erbaut, im Oktober 1842 begonnen und 1845 fertig gestellt.

Planung und Bauleitung unterstanden dem Brückeningenieur Leonhard von Liebener (1800-1869), die Bauausführung lag in der Verantwortung des Architekten Alois Haas (1805-1879).

Die Stefansbrücke ist sowohl in ihrer baukünstlerischen Gestaltung und Ausführung als auch durch ihre ausgezeichnete Lage ein beeindruckendes Zeugnis der Brückeningenieurkunst in Tirol. Die Brückenanlage übersetzt mit einem mächtigen Halbkreisbogen von 44 Metern Weite und einer Breite von 8,20 Metern den Talboden der Ruetzschlucht in 33 Meter Höhe.

Als Material kam diesem Brückenbau die Breccie entgegen, die im nahen Innsbrucker Stadtteil Hötting abgebaut und mit Pferdefuhrwerken auf der neuen Brennerstraße an Ort und Stelle geliefert wurde. Die leichte Bearbeitung dieses Steines gestattete die Herstellung von glatten Flächen sowie die Ausführung von breiten, abgeschrägten Lagerfugen, die das ganze Bauwerk in gleicher Breite der Länge nach durchlaufen. In gleicher Weise scheinen auch die Fugen bei den Gewölbesteinen auf. Die Geländerbrüstungen sind durch Gesimse von den Mauern abgesetzt und bestehen aus großen Quadersteinen mit einer oberen Abdeckplatte.

Als Übergang zum natürlichen Geländeverlauf wurden zu beiden Seiten der Brücke Mauern aus alpinem Mauerwerk hergestellt, wodurch die Abgrenzung des Brückenbauwerkes noch besser in Erscheinung tritt.

Ursprünglich war das Gewölbe mit Material überschüttet. Durch den Erddruck bogen sich jedoch die Mauern aus. Deshalb entfernte man im Jahre 1879 diese Überschüttung und ersetzte sie durch ein Gewölbe, das den Druck abfangen konnte.