Alltag

  • Bodenstanduhren – Schwarzwälderuhren im Defereggental? (um 1900)

    Bodenstanduhr in einer Deferegger Stube

    Bodenstanduhren – Schwarzwälderuhren im Defereggental? (um 1900)

    Selbst in entlegenen Regionen Tirols haben sich Kunstwerke erhalten, die nicht nur aufgrund der Qualität ihrer Gestaltung, sondern wegen der Rahmenbedingungen ihrer Entstehung beachtet werden sollten. Zwei Bodenstanduhren aus dem Defereggental sind typische Beispiele dafür, weil sie mit Uhrwerken aus dem fernen Schwarzwald ausgestattet wurden. Heute zieren sie Stuben in St. Jakob im Defereggental. Die…

  • Pension Bergheim in Berwang – Tourismusbau mit funktionellem Gesamtkonzept  (1931/1932)

    Der Außenbau mit Pultdach

    Pension Bergheim in Berwang – Tourismusbau mit funktionellem Gesamtkonzept  (1931/1932)

    Mit der Pension Bergheim in Berwang wurde 2006 ein Tourismusbau unter Denkmalschutz gestellt, der in den Jahren 1931/1932 von einem bis heute relativ unbekannt gebliebenen Tiroler Baukünstler geschaffen wurde: Siegfried Mazagg (1902-1932). Die Pension Bergheim verfügt über eine gemauerte Sockelzone und zwei mit Holz verschalte Obergeschosse. Den oberen Abschluss bildet ein Pultdach. Das Äußere des…

  • Glungezerhütte in Tulfes – vom Starthaus zum Schutzhaus (ab 1933)

    Beeindruckendes Schutzhaus in Verbindung mit dem hochalpinen Gelände

    Glungezerhütte in Tulfes – vom Starthaus zum Schutzhaus (ab 1933)

    Theodor Prachensky (1888-1970) zählt zu den wichtigsten Architekten im Tirol der Zwischenkriegszeit. Er war mehr als vierzig Jahre lang im Bauamt der Stadt Innsbruck beschäftigt und widmete sich in seiner Freizeit der Malerei. Dabei verarbeitete er oft Natureindrücke, die er bei seinen zahlreichen Bergtouren gewonnen hatte. In einer Autobiografie bezeichnete er sich als „Alleingeher“ –…

  • Nordkettenbahn in Innsbruck – In den Bergen baut der Blick (1928)

    Die Talstation der Nordkettenbahn

    Nordkettenbahn in Innsbruck – In den Bergen baut der Blick (1928)

    Mit der 1928 fertig gestellten Nordkettenbahn, deren architektonische Gestaltung maßgeblich von Franz Baumann (1892-1974) geprägt wurde, war ein neues modernes Wahrzeichen für die Sportstadt Innsbruck entstanden. Die Herausforderungen, die Seilbahnen in technischer Hinsicht zu realisieren, waren komplex. Es bestand aber auch der Anspruch, den Seilbahnstationen ein der gesamten Bauaufgabe ebenbürtiges äußeres Erscheinungsbild zu verleihen. Man…

  • Vogelvolieren im Park der Villa Blanka in Innsbruck (1937)

    Gesamtanlage mit drei Außen und zwei Innenvolieren

    Vogelvolieren im Park der Villa Blanka in Innsbruck (1937)

    Vor allem im Frühling genießen viele Innsbrucker einen Ausflug zur unterhalb von Weiherburg und Alpenzoo gelegenen Villa Blanka, wo sich – umgeben von einem öffentlichen Park – eine bekannte Hotelfachschule befindet, die hier ein Café-Restaurant mit einer Aussichtsterrasse betreibt. Wie alle Grünanlagen, so ist auch der zur Villa Blanka gehörige Park ein Vogelparadies. Doch neben…

  • Tourismusprospekte für Tirol – Kunst des Werbens von Arthur Zelger  (ab 1950)

    Tourismusprospekte für Innsbruck und Seefeld

    Tourismusprospekte für Tirol – Kunst des Werbens von Arthur Zelger  (ab 1950)

    Kaum jemand hat das äußere Erscheinungsbild des Tourismuslandes Tirol mehr beeinflusst als der Werbegrafiker Arthur Zelger. U.a. waren es seine Bildbotschaften, die dem bedeutenden Wirtschaftszweig in der Ära nach dem Zweiten Weltkrieg zu seinem enormen Aufschwung verholfen haben. 1964 und 1976 war er auch an der grafischen Gestaltung der Werbemittel für die Olympischen Winterspiele maßgeblich…

  • Gasthof Goldener Engl in Hall in Tirol – Poschstube mit Wandgetäfel  (um 1920)

    Straßenseitige Fassade des Goldenen Engels

    Gasthof Goldener Engl in Hall in Tirol – Poschstube mit Wandgetäfel  (um 1920)

    In Hall in Tirol kommt Fragen des Denkmalschutzes eine größere Rolle zu als in manch anderen Orten Tirols. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Gemeinde mit der größten mittelalterlichen Altstadt Nordtirols seit 1991 als Ensemble unter Schutz steht. In Zusammenhang mit dem Ensembleschutz sollen nicht nur die alten Gassen und Plätze mit ihren geschichtsträchtigen Häusern…

  • Pfarrgärten – barocke Ziergärten als Orte der Erholung im Oberinntal (ab 1735)

    Der barocke Garten vor dem Widum in Imst

    Pfarrgärten – barocke Ziergärten als Orte der Erholung im Oberinntal (ab 1735)

    Pfarrhäuser werden in Tirol auch „Widen“ genannt, wobei sich der Begriff „Widum“ vom althochdeutschen Wort für Kirchengut herleitet. Sie stellen das organisatorische Zentrum einer Pfarre dar und beherbergen Wohnungen für Priester, Büros, Archive, Hauskapellen sowie Räume für die Lagerung von Kirchengerät und sakraler Kunst. Darüber hinaus fungieren sie als Treffpunkte für die Mitglieder der Pfarrgemeinde.…

  • Moreskentänzer am Goldenen Dachl in Innsbruck – ein fürstlich Kurzweil  (um 1500)

    Balkonbrüstung am Goldenen Dachl mit Moreskentänzern in den Außenfeldern

    Moreskentänzer am Goldenen Dachl in Innsbruck – ein fürstlich Kurzweil  (um 1500)

    Das Wahrzeichen von Innsbruck ist das „Goldene Dachl“, dessen Name sich von den 2.657 vergoldeten Kupferschindeln ableitet, die seinen oberen Abschluss bilden. Der Bau dieses Prunkerkers geht auf Kaiser Maximilian I. (Wiener Neustadt 1459-1519 Wels) zurück, der im Sinne einer „fürstlich Kurzweil“ gerne feierte und dabei von sich behauptete, „dass er auch der frölichist kunig…

  • Wirtshaus zum Mellauner in Pettnau (ab 1450)

    Die straßenseitige Fassade des Mellaunerhofes mit der reichen Fassadenbemalung

    Wirtshaus zum Mellauner in Pettnau (ab 1450)

    In Tirol findet man historische Gaststätten nicht entlang der Autobahnen, sondern viel eher an den Straßen, die in früheren Zeiten im Reise-, Post- und Fuhrwesen eine Rolle spielten. Zu den eindrucksvollsten historischen Wirtshäusern des Landes zählt der Mellaunerhof in Pettnau, der Ende der 1990er-Jahre umfassend restauriert wurde. Das Gebäude stammt in seinem Kern aus dem…

  • Städtisches Dampfbad in Innsbruck – Badekultur und Freizeitvergnügung (1927)

    Außenansicht mit Eingangsbereich in der Salurnerstraße

    Städtisches Dampfbad in Innsbruck – Badekultur und Freizeitvergnügung (1927)

    In der Zwischenkriegszeit waren für die Stadt Innsbruck Baubeamte tätig, deren Planungen ein hohes baukünstlerisches Niveau erreichten. Unter ihnen ist Friedrich Konzert (1877-1964) zu erwähnen, auf den drei Badeanstalten zurückgehen, von denen zwei noch heute in Betrieb sind: das ehemalige Volksbad in der Badgasse (1913/1914, der Bau beherbergt heute das Innsbrucker Stadtarchiv/Stadtmuseum), das städtische Dampfbad…

  • Neidhartspiel – Spuren des ältesten Theaterstücks in deutscher Sprache auf Fresken in Mühlbachl (um 1400)

    Der Veilchenschwank im Neidhartspiel

    Neidhartspiel – Spuren des ältesten Theaterstücks in deutscher Sprache auf Fresken in Mühlbachl (um 1400)

    Profane Wandmalereien aus dem Mittelalter genießen eine hohe Wertschätzung. Dazu gehören insbesondere die, die sich auf – ebenfalls seltene – Vorlagen aus der weltlichen Literatur beziehen. Eine solche Rarität brachte 1945 ein Bombenangriff zutage: Nachdem die mittelalterliche Burg Trautson bei Matrei am Brenner zerstört worden war, entdeckte man in den Ruinen bis dahin unbekannte Fresken.…