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  • Faltenrockharnisch – modische Kleidung aus Stahl  (um 1510)

    Kaiser Maximilian im Prunkharnisch, Federzeichnung, 1505 1510

    Faltenrockharnisch – modische Kleidung aus Stahl  (um 1510)

    In einer Sammlung im Tiroler Unterland wird eine Federzeichnung in brauner Tusche aufbewahrt, auf der – trotz der starken Beschädigungen des Blattes – Kaiser Maximilian I. (Wiener Neustadt 1459-1519 Wels) in einem seiner Prunkharnische und den Reichsinsignien zu sehen ist. Er trägt die habsburgische Privat- oder Hauskrone. Das Szepter in der rechten und die gedrehte…

  • Silberleuchter aus der Renaissance (1599)

    Renaissanceleuchter in qualitätvoller Verarbeitung

    Silberleuchter aus der Renaissance (1599)

    Das Leuchterpaar zählt zu den in Tirol eher seltenen liturgischen Gegenständen in den Formen der Renaissance und gibt Zeugnis von der hohen Qualität der heimischen Goldschmiedekunst dieser Zeit. Die ca. 50 cm hohen Silberleuchter stellen eine Stiftung des Freiherrn Carl Schurff zu Schönwörth aus dem Jahr 1599 dar. Sie sind in Silber getrieben, teilweise gegossen…

  • Halskrause – höfisches Accessoire auf Porträtgemälden im Unterinntal  (um 1630)

    Porträt Eleonora von Gonzaga

    Halskrause – höfisches Accessoire auf Porträtgemälden im Unterinntal  (um 1630)

    Im späten 16. Jahrhundert entstanden, war die Halskrause zuerst ein ausschließlich den adeligen Damen vorbehaltenes Accessoire und kam erst allmählich auch bei männlichen Aristokraten in Mode. Es dauerte aber nicht lange, bis sich diese Kleidersitte auf internationaler Ebene ausbreitete und sich quasi auf „alle Herrschaften von Stand“ übertrug. Bei manchen Würdenträgern stehen Halskrausen sogar heute…

  • Ausleger in Rattenberg – Werbung von anno dazumal (nach 1650)

    Frühbarocker Ausleger beim ehemaligen „Krämerbräu“, 2. Hälfte 17. Jahrhundert

    Ausleger in Rattenberg – Werbung von anno dazumal (nach 1650)

    Wirtshausausleger, aus Schmiedeeisen gefertigt und manchmal vergoldet oder bemalt, sind die traditionellen Werbeschilder von Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben. Heute würde man sie wahrscheinlich mit „Logos“ gleichsetzen, doch sie gehören auch zu den Wahrzeichen der Tiroler Städte und Dörfer. Auch sind sie in Bezug auf ihren historischen Ursprung älter, als man vielleicht annehmen möchte: Schon in römischer…

  • Wegkapelle aus dem Frühbarock im Unterinntal (1652)

    Die Wegkapelle nach der Restaurierung 2003/2004

    Wegkapelle aus dem Frühbarock im Unterinntal (1652)

    Die reizvolle Wegkapelle wurde laut Inschrift im Jahr 1652 erbaut. Sie liegt am Wegrand einer ehemaligen verkehrtechnisch wichtigen Zollstraße und war nicht nur ein Ort der Andacht für die Bauern aus der Gegend, sondern auch für Fuhrleute, Händler, Zöllner und Touristen. Ein Fresko aus der Erbauungszeit mit Darstellung des Mariahilf-Gnadenbildes schmückt das Giebelfeld über der…

  • Glocken der Pfarrkirche Auffach/Wildschönau (1688)

    Die Glocke am Vorplatz der Kirche in Auffach

    Glocken der Pfarrkirche Auffach/Wildschönau (1688)

    Viele Tirolerinnen und Tiroler könnten sich ein Leben im „heiligen Land“ ohne den mehrmals täglich ertönenden Klang der vielen Kirchenglocken nicht vorstellen, auch wenn den wenigsten unter ihnen bewusst ist, dass es sich bei den sakralen Klangkörpern um schützenswerte Denkmäler handelt. Der überwiegende Teil der einheimischen Glocken besteht aus Bronze, die im Mittelalter in so…

  • Antonius von Padua – ein Heiliger als Tröster der Kranken auf einem Bilderzyklus (um 1709)

    Der hl. Antonius hilft den Kranken im Hospiz

    Antonius von Padua – ein Heiliger als Tröster der Kranken auf einem Bilderzyklus (um 1709)

    Für eine Antoniuskapelle im Tiroler Unterland gestaltete der Kufsteiner Barockmaler Michael Waginger (1642-1713) einen Bilderzyklus, auf dem Episoden aus dem Leben und Wirken des Hl. Antonius von Padua festgehalten sind. U.a. wurde der Heilige als Tröster, bei der Heilung eines Kranken und der Ermunterung von Aussätzigen und Krüppeln dargestellt. Antonius von Padua (1195-1231) zählt zu…

  • Aussätzig  – hl. Antonius als Patron der Verstoßenen auf einem Bilderzyklus (um 1709)

    Der hl. Antonius hilft den Aussätzigen und Krüppeln

    Aussätzig – hl. Antonius als Patron der Verstoßenen auf einem Bilderzyklus (um 1709)

    Der Kufsteiner Barockmaler Michael Waginger (1642-1713) setzte sich in einem achtteiligen Bilderzyklus intensiv mit dem Wirken des hl. Antonius von Padua auseinander. Zu den von ihm festgehaltenen Szenen gehören mehrere Krankenheilungen, es findet sich darunter aber auch die ungewöhnliche Darstellung von Aussätzigen, Verkrüppelten und Geisteskranken. Die seltene Auswahl des Bildthemas ist wohl darauf zurückzuführen, dass…

  • Heiliger Christophorus – Altarplastik des Riesen mit Stab aus dem Unterinntal (1718)

    Der hl. Christophorus als hochbarocke Altarfigur, Meinrad Guggenbichler, 1718

    Heiliger Christophorus – Altarplastik des Riesen mit Stab aus dem Unterinntal (1718)

    Im Alpenraum ist der hl. Christophorus – das Jesuskind auf seiner Schulter tragend und sich auf einen Wanderstab stützend – eine besonders bekannte Heiligenfigur. Zur Popularität des meistens als Riese wiedergegebenen „Christusträgers“ trug bei, dass er an vielen Orten die Außenwand der Kirche ziert. Hier kommt der großflächigen, weithin sichtbaren Christophorus-Darstellung die Aufgabe zu, Reisende,…

  • Votivbild, Schlacht gegen die Bayern im Unterinntal (1744)

    Detaillierte Wiedergabe des Schlachtgeschehens und die Hilfe der hll. Georg, Martin und der Gnadenmuttergottes vom Hechenberg

    Votivbild, Schlacht gegen die Bayern im Unterinntal (1744)

    Zu den häufigsten Lebensumständen, die zur Stiftung einer Votivtafel geführt haben, zählen (Dank für die Errettung aus) Krankheit oder Naturkatastrophen. Daneben bezieht sich ein nicht unwesentlicher Anteil an Votivbildern auf bewaffnete Auseinandersetzungen. Sie wurden zum Dank dafür gestiftet, dass jemand unversehrt aus einem Krieg oder einer Schlacht heimgekehrt bzw. dass aus Kämpfen herrührende Verletzungen verheilt…

  • Heiliger Wandel – die Heilige Familie auf der Wanderschaft  (ab 1770)

    Seitenaltar von Franz Stitz mit Figurengruppe, Franz Xaver Nissl zugeschrieben, um 1770

    Heiliger Wandel – die Heilige Familie auf der Wanderschaft  (ab 1770)

    Im Tiroler Unterland befinden sich in mehreren Kirchen und Kapellen Darstellungen des „Heiligen Wandels“. Dabei handelt es sich um ein ikonographisches Thema, das schon im Mittelalter aufgrund der Möglichkeit, es sowohl volkstümlich als auch theologisch untermauert zu interpretieren, sehr populär war. Schließlich entwickelte sich der Heilige Wandel zu einem der beliebtesten Bildmotive der Gegenreformation, weil…

  • Krankensalbung, letzte Ölung –  Sterberituale auf Gemälden im Unterinntal (um 1800)

    Krankensalbung in einer Bauernstube und der Kampf zwischen Gut und Böse

    Krankensalbung, letzte Ölung – Sterberituale auf Gemälden im Unterinntal (um 1800)

    Ein großer Teil der volkstümlichen kirchlichen Kunst in Tirol ist thematisch an den wichtigen Stationen des Lebens orientiert: Votivtafeln berichten z.B. über die Rettung nach Unfällen oder über die Heilung von Kranken, andere Werke beziehen sich auf festliche Ereignisse oder bedeutende Wendepunkte wie Taufe, Hochzeit oder Tod. In einer Kirche im Tiroler Unterland befindet sich…