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  • Heilige Ärzte – Kosmas und Damian in Volderwildbad in Volders (ab  1630)

    Kapelle Volderwildbad, erbaut 1625 bis 1660

    Heilige Ärzte – Kosmas und Damian in Volderwildbad in Volders (ab  1630)

    Die beiden als Ärzte wirkenden Brüder Kosmas und Damian sind in Tirol zwar keine besonders bekannten Heiligenfiguren, ihnen wurde aber in der kleinen Kirche von Volderwildbad ein reizvolles Denkmal gesetzt. Die Heilkraft der Quellen von Volderwildbad war schon in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bekannt. Zu seiner eigentlichen Blüte gelangte der Kurort aber erst,…

  • Breverl – Miniatur-Devotionalie in Form von Druckgrafik (um 1635)

    Heiligendarstellungen im Inneren eines Breverls

    Breverl – Miniatur-Devotionalie in Form von Druckgrafik (um 1635)

    Devotionalien, insbesondere kleine Andachtsbilder, nehmen in der Kunstgeschichte eine Sonderstellung ein, weil ihre Ikonografie-, Material- und Technikgeschichte Besonderheiten aufweist. Überdies sollten kleine Andachtsbilder nie ohne Bezug auf ihre theologischen und kommerziellen Aspekte betrachtet werden. Beim so genannten Breverl (auch „Breferl“, von lat. „breve“ für einen kurzen lateinischen Text) handelt es sich um eine Miniatur-Devotionalie, die…

  • Kupferstich – Idealentwurf für die Karlskirche in Volders von Andreas Spängler (1648)

    Kupferstich mit der Karlskirche im Zentrum, links der Inn, rechts oberhalb das Servitenkloster

    Kupferstich – Idealentwurf für die Karlskirche in Volders von Andreas Spängler (1648)

    Die zwischen 1620-1654 realisierte Karlskirche bei Volders zählt nicht nur aufgrund ihrer Nähe zur Inntalautobahn zu den bekanntesten Kirchenbauten in Tirol. Es ist vor allem der exotische Reiz des ersten barocken Zentralbaues Nordtirols, der Besucher in seinen Bann zieht. Die Kirche geht auf eine Stiftung des Haller Arztes Hippolyt Guarinoni (1571-1654) zurück, der als „dilettierender…

  • Hofkapelle im Wipptal (ab 1650)

    Oberbichler Kapelle, Außenansicht, Ansicht von Süden Ansicht von Süden

    Hofkapelle im Wipptal (ab 1650)

    Die zu einem Erbhof gehörende Kapelle stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Renovierungen bzw. Umgestaltungen erfolgten in den Jahren 1715 und 1731 (Jahrzahl am Weihwasserbecken und Altaraufbau). Die gedrungene Wirkung des nach Süden ausgerichteten Baues wird durch die Hanglage verstärkt. An das kurze Schiff mit je einem kleinen Rundbogenfenster schließt ein dreiseitiger Chor an.…

  • Zeugen der Zeitmessung – Sonnenuhren in der Umgebung von Innsbruck  (ab 1677)

    Sonnenuhr an der Pfarrkirche Ranggen, um 1778

    Zeugen der Zeitmessung – Sonnenuhren in der Umgebung von Innsbruck  (ab 1677)

    Sonnenuhren sind präzise Zeitmesser, die schon in der Antike bekannt waren und im Zuge der Christianisierung nach Europa kamen. Die ersten mittelalterlichen Exemplare waren „spartanisch“ ausgeführt. Sie bestanden lediglich aus in die Wände geritzten Linien und Zeichen. Erst in der Epoche des Barock – wo sie zu großer Beliebtheit gelangten – entstanden die prächtig dekorierten…

  • Doktor über alle Doktoren – Christus als Arzt und Apotheker auf Ölgemälden (ab  1700)

    Der jugendliche Christus mit Engeln vor Apothekeneinrichtung. Ölgemälde, Raum Telfs, 18. Jahrhundert

    Doktor über alle Doktoren – Christus als Arzt und Apotheker auf Ölgemälden (ab  1700)

    Die Annahme, dass Dämonen schwere Krankheiten verursachen, war noch bis in die Barockzeit verbreitet, und daher glaubte man, dass viele Seuchen, Leiden und Unfallfolgen nur durch himmlischen Beistand geheilt werden könnten. Wie ein kleines Gemälde aus der Region Telfs vor Augen führt, ist das der Grund, weshalb Christus gerne als Arzt und Apotheker dargestellt wurde.…

  • Delfter Porzellan – Behälter für heißes Teewasser (um 1700)

    Vorderansicht des Teewasserbehälters

    Delfter Porzellan – Behälter für heißes Teewasser (um 1700)

    In Tiroler Kunstsammlungen haben sich auch Objekte des Alltags erhalten, die in früherer Zeit als Gebrauchsgegenstände in Verwendung standen und erst allmählich in den Rang von Kunst im Sinne von Kunsthandwerk bzw. Design gehoben wurden. Ein Porzellan-Behälter für heißes Teewasser aus der Zeit um 1700 ist ein solcher Haushaltsartikel. Er wurde wahrscheinlich in der niederländischen…

  • Schluckbildchen – Esszettel als Volksmedizin (ab 1700)

    Gnadenbild Maria Landshut, Ausschneidebogen mit einzelnen Schluckbildchen

    Schluckbildchen – Esszettel als Volksmedizin (ab 1700)

    Schluckbildchen sind kleine, fein gerasterte Blätter, die in den kleinen aufgeteilten Flächen gleichförmige Darstellungen eines Gnadenbildes zeigen. Manchmal ist unter dem Bildmotiv eine Beschriftung angebracht, die den Wallfahrtsort oder die dargestellte Heiligenfigur benennt. Nur mit Text versehene Blättchen für den gleichen Anwendungszweck nennt man „Esszettel“. Sie waren vor allem an den bekannten Wallfahrtsorten erhältlich und…

  • Bruderschaftszettel – religiöse Druckgrafik (ab 1700)

    Zettel der Bruderschaft des hl. Wandels in Oberpettnau, Kupferstich, um 1700

    Bruderschaftszettel – religiöse Druckgrafik (ab 1700)

    Vom Gesellschaftsleben der Barockzeit sind gerade in Tirol die religiösen Bruderschaften nicht wegzudenken, die neben Werken der Frömmigkeit und Nächstenliebe viele kulturelle Impulse innerhalb ihrer Gemeinden gesetzt haben. Beinahe um jede größere Kirche hat sich nach dem Erstarken der Gegenreformation als Reaktion auf den Protestantismus eine katholische Bruderschaft gebildet. Diese religiösen Vereinigungen pflegten ihren Mitgliedern…

  • Heiliger Johannes von Nepomuk – Brückenfiguren des beliebten Barockheiligen (ab 1700)

    Nischenbildstock an der Schlicker brücke in Fulpmes, hl. Nepomuk, aus dem 18. Jahrhundert

    Heiliger Johannes von Nepomuk – Brückenfiguren des beliebten Barockheiligen (ab 1700)

    Es gibt Heilige, die in bestimmten Epochen öfter abgebildet wurden als in anderen. Der hl. Johannes von Nepomuk ist ein typisches Beispiel dafür, weil sein Abbild nie so oft zur Darstellung gelangte wie in der Ära des Tiroler Spätbarocks des 18. Jahrhunderts. Der Grund für die sprunghafte Zunahme an Johannes-von-Nepomuk-Bildern und -Skulpturen war die Heiligsprechung…

  • Kupferstiche nach Callot-Figuren – Margl Wolkenthoulerin und Christl Vestnbalkh (1716)

    Blatt mit Darstellung der Bauernmagd „Margl Wolkenthoulerin“

    Kupferstiche nach Callot-Figuren – Margl Wolkenthoulerin und Christl Vestnbalkh (1716)

    In den einheimischen Kunstsammlungen hat sich auch allerhand Groteskes erhalten, z.B. Kupferstiche mit zwei tirolerisch anmutenden Figuren, die sich „Margl Wolkenthoulerin“ und „Christl Vestnbalkh“ nennen. Laut Begleittext handelt es sich bei Margl um eine „Mayr-Thirn auff der grossn Olbm im Zillersberg“ (= Magd auf der Alm) und bei Christl um einen Tiroler Burgschützen, der beim…

  • Peter Anich – Bauernkartograf aus Oberperfuss (1723-1766)

    Erdglobus von Peter Anich, 1758

    Peter Anich – Bauernkartograf aus Oberperfuss (1723-1766)

    Peter Anich (1723-1766 Oberperfuss) war Bauer und Kartograf. Bis zu seinem 28. Lebensjahr war er in der Landwirtschaft tätig und bildete sich als Autodidakt weiter, bevor er bei einem Jesuiten und Universitätsprofessor in Innsbruck jeden Sonn- und Feiertag Mathematik, Feldmesskunde und Astronomie studierte. Er fertigte Himmels- und Erdgloben an, die heute u.a. im Tiroler Landesmuseum…