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  • Fassadenmalerei am Zeillerhaus in Reutte – Lüftlmalerei im Außerfern (um 1770)

    Giebelfassade mit Wandmalerei von Johann Jakob Zeiller

    Fassadenmalerei am Zeillerhaus in Reutte – Lüftlmalerei im Außerfern (um 1770)

    Nicht nur, weil seine früheren Besitzer einer der bekanntesten Malerdynastien Tirols angehörten, zählt das Zeillerhaus in Reutte zu den am schönsten verzierten des Landes Tirol. Die vor allem in Oberbayern wie auch im Außerfern gebräuchliche malerische Dekoration von Häuserfassaden wird „Lüftlmalerei“ genannt. Entgegen vielen Meinungen kann sie aber nicht als reine Volkskunst angesehen werden, denn…

  • Aigner-Badl in Abfaltersbach – gegen Krätze und Gicht  (ab 1772)

    Hölzerne Badekabine mit Ausstattung

    Aigner-Badl in Abfaltersbach – gegen Krätze und Gicht  (ab 1772)

    Nicht erst der Wellness-Gedanke hat dazu geführt, dass Hallenbäder und Thermalanlagen zu einer Hochblüte gelangten. Ein Blick auf das Aigner Badl in Abfaltersbach beweist, dass man auch in vergangenen Jahrhunderten Erholung und Genesung in Bädern gesucht hat. Hierher kamen Bauern und Handwerker, aber auch Knechte und Mägde aus der Umgebung, um sich nach schweren Arbeiten…

  • Landespatrone von Tirol – die Heiligen Georg und Josef (1772)

    Plastik des hl. Georg von Christoforo Benedetti auf der Annasäule in Innsbruck, 1706

    Landespatrone von Tirol – die Heiligen Georg und Josef (1772)

    Begibt man sich in Innsbruck auf die Suche nach dem Landespatron von Tirol, dem hl. Josef (Gedenktag: 19. März), erlebt man eine Überraschung: Offizielle Einrichtungen des Landes wie Kapellen und Kirchen wurden nicht dem „Oberhaupt der Heiligen Familie“ geweiht, sondern dem hl. Georg (Gedenktag: 23. April), weil dieser vor 1772 der offizielle Schutzherr über Tirol…

  • Kupferstich – Aufriss der Triumphpforte in Innsbruck (1773-1775)

    Der Kupferstich in der Gesamtansicht

    Kupferstich – Aufriss der Triumphpforte in Innsbruck (1773-1775)

    Mit „Aufriss der Triumphpforte zu Innsbruck“ ist ein Kupferstichblatt von der Größe 44 x 40 cm betitelt, das sich in einer Tiroler Privatsammlung befindet. Da das Blatt laut Beschriftung in den Jahren 1773 bis 1775 entstanden und mit „B. Moll fec.“ (= Balthasar Moll fecit, d.h. „schuf es“) signiert ist, dürfte es wohl in Verbindung…

  • Zeichnungen und Skizzen von Joseph Schöpf  – Relikte eines Künstlerlebens (ab 1775)

    Anatomische Kinderstudien

    Zeichnungen und Skizzen von Joseph Schöpf – Relikte eines Künstlerlebens (ab 1775)

    Joseph Schöpf (Telfs 1745-1822 Innsbruck) gehörte zu den anerkannten Malern des Spätbarock in Tirol und hinterließ eine Vielzahl von eindrucksvollen Werken, z.B. die Fresken der Johanneskirche in Innsbruck (1794). In seinem Testament vermachte er seinen gesamten künstlerischen Nachlass dem Stift Stams, dem er seit seinen Jugendtagen verbunden war. Auf diesem Weg gelangte die Kunstsammlung des…

  • Grabkreuz in Breitenwang – feine Blechschnitte, Schnörkel und Rocaillen (1777)

    Prunkvolles Grabkreuz aus dem Rokoko

    Grabkreuz in Breitenwang – feine Blechschnitte, Schnörkel und Rocaillen (1777)

    Im Friedhof der Dekanatspfarrkirche zu den Heiligen Petrus und Paulus in Breitenwang befindet sich ein schmiedeeisernes Grabkreuz, das vermutlich von dem aus der bedeutenden Ehrwalder Schlosserfamilie stammenden Kunstschlosser Johann Guem gefertigt wurde. An diesem Prunkkreuz für den 1777 verstorbenen Jakob Magnus Ammann, Bürger und Handelsherr in Reutte, lässt sich der gesamte Formenreichtum der Schmiedekunst des…

  • Spätbarocke Gewölbemalereien in der Pfarrkirche in Ranggen (1778)

    Die Himmelfahrt des hl. Magnus im Chorgewölbe

    Spätbarocke Gewölbemalereien in der Pfarrkirche in Ranggen (1778)

    Die Pfarrkirche Ranggen ist ein bemerkenswerter Kirchenbau. Außen sind Spuren von Vorgängerbauten aus der Gotik zu finden, z.B. am Kirchturm mit seinen spitzbogigen Zwillingsfenstern (1528). Bei näherer Betrachtung erkennt man aber, dass dieser Sakralbau am Übergang zwischen Barock und Klassizismus von 1775 bis 1778 entstand. Das gesamte Gebäude wurde mit einer den Baukörper gliedernden Fassadenmalerei…

  • Fuhrwesen in Tirol – ehemaliger Fuhrmannsgasthof in Pettnau (um 1780)

    Fassadenmalerei mit Sonnenuhr, Heiligendarstellungen und Fuhrmannszug

    Fuhrwesen in Tirol – ehemaliger Fuhrmannsgasthof in Pettnau (um 1780)

    Im Spätmittelalter stieg in Tirol der Warenverkehr so an, dass eine straffe Organisation des Transportwesens notwendig wurde. Z.B. entstanden entlang der Routen Fuhrmannsgasthöfe, die sich auf die Beherbergung der Fuhrleute und die Betreuung von Pferden und Wagen spezialisierten. In Pettnau hat sich ein solcher Gasthof erhalten. Heute wird das historische Gebäude u.a. als Gemeindeamt genützt,…

  • Urteil des Paris – Deckenfresko im Palais Taxis in Innsbruck (1786)

    Der zweigeschossige Parissaal mit den Wandmalereien von Martin Knoller

    Urteil des Paris – Deckenfresko im Palais Taxis in Innsbruck (1786)

    Das Palais Fugger-Taxis, Innsbrucks früheste Palastanlage nach dem Muster italienischer Palazzi (ab 1679 erbaut nach Plänen von Hofbaumeister Johann Martin Gumpp), wurde 1784 von den Grafen Thurn und Taxis erworben. Als Inhaber der Post verwendeten sie das Gebäude auch für diese Zwecke. Den zwei Geschosse umfassenden Saal im Obergeschoss ließen sie 1785/86 von dem international…

  • Herz Jesu – Ausdruck historisch gewachsener Volksreligiosität in Tirol (ab 1796)

    Brennendes Herz Jesu mit Kelch und Hostie auf einer Prozessions fahne, um 1800

    Herz Jesu – Ausdruck historisch gewachsener Volksreligiosität in Tirol (ab 1796)

    In allen Landesteilen Tirols ist die Herz-Jesu-Verehrung weit verbreitet: Der erste Sonntag nach Fronleichnam wird traditionell als „Herz-Jesu-Sonntag“ bezeichnet, es gibt aber auch viele Klöster, Kirchen und Kapellen, die dem mystischen Symbol für Jesus geweiht sind, z.B. die Herz-Jesu-Kirche und das Kloster der Redemptoristen, der Konvent der Herz-Jesu-Missionäre in Innsbruck oder jener der Töchter des…

  • Goldener Schlüssel in Imst – ein Schmiedeeisengrabkreuz in außergewöhnlicher Form (1797)

    Klassizistisches Grabkreuz, inschriftlich von Johann Franz Guem

    Goldener Schlüssel in Imst – ein Schmiedeeisengrabkreuz in außergewöhnlicher Form (1797)

    Überall in Tirol findet man qualitätvolle Kunstschmiedearbeiten aus der Zeit des Hochbarock und des Rokoko. Z.B. entstanden im Außerfern und im oberen Inntal bemerkenswerte Grabkreuze, Fensterkörbe und Wirtshausschilder, die mit dem Namen der Familie Guem (manchmal auch: Guemb) in Verbindung stehen. Über drei Generationen sind in Ehrwald Johann Guem (1710-1796), sein Sohn Johann Franz (1755-1815)…