Kunst & Kultur

  • Kupferstiche zur Erinnerung an eine Wallfahrt – Andachtsbilder aus Heiligwasser bei Igls/Innsbruck (um 1750)

    Andachtsbild mit Gebet, Kupferstich von Gotthard Urschall, Innsbruck

    Kupferstiche zur Erinnerung an eine Wallfahrt – Andachtsbilder aus Heiligwasser bei Igls/Innsbruck (um 1750)

    Heute kaufen viele Menschen Ansichtskarten von Wallfahrtsorten, bringen diese Gewohnheit aber kaum mehr mit der Sitte in Verbindung, dass an Pilgerstätten erworbene Bildchen und Abzeichen als Belege dafür dienten, dass man ein Wallfahrtsziel erreicht bzw. das Gelöbnis eingelöst hatte, eine Wallfahrt zu unternehmen. Neben kleinen Andachtsbildern entstanden in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch…

  • Kupferstiche als Amulettzettel – Kräftiges Gebeth zu der heiligen Achselwunde  (um 1750)

    Amulettzettel „Heilige Achselwunde“ mit Ablass

    Kupferstiche als Amulettzettel – Kräftiges Gebeth zu der heiligen Achselwunde  (um 1750)

    Nicht nur in der Kunst, auch im Bereich des religiösen Brauchtums hat sich so manches merkwürdige Relikt erhalten, z.B. die so genannten „Amulettzettel“. Dabei handelt es sich um eine spezifische Gattung von Andachtsbildern, deren Aufgabe darin bestand, ihre Besitzer vor Unheil zu bewahren. Unter bestimmten Umständen konnten sie aber auch einen Ablass bewirken. In der…

  • Breverl – Miniatur-Devotionalie in Form von Druckgrafik (um 1635)

    Heiligendarstellungen im Inneren eines Breverls

    Breverl – Miniatur-Devotionalie in Form von Druckgrafik (um 1635)

    Devotionalien, insbesondere kleine Andachtsbilder, nehmen in der Kunstgeschichte eine Sonderstellung ein, weil ihre Ikonografie-, Material- und Technikgeschichte Besonderheiten aufweist. Überdies sollten kleine Andachtsbilder nie ohne Bezug auf ihre theologischen und kommerziellen Aspekte betrachtet werden. Beim so genannten Breverl (auch „Breferl“, von lat. „breve“ für einen kurzen lateinischen Text) handelt es sich um eine Miniatur-Devotionalie, die…

  • Druckgrafik als frühe Fremdenverkehrswerbung (ab 1850)

    Blick auf Pertisau mit Fürstenhaus, Stahlstich von C. Rörich nach einer Vorlage von L. Rohböck

    Druckgrafik als frühe Fremdenverkehrswerbung (ab 1850)

    Das Bild ist nicht erst seit seiner Verbreitung durch Massenmedien wie Fernsehen oder Internet zum Informations- und Meinungsträger geworden. Die Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert ermöglichte eine erste massenhafte Bildherstellung. Vor allem aber die drucktechnische Erfindungen des 19. Jahrhunderts – wie Stahlstich und Lithografie – und die gleichzeitig zunehmende Automatisierung der Druckverfahren trugen zu…

  • Holzschnitt-Exlibris von Hans Andre – Aus alten Büchern  (ab 1930)

    Exlibris mit Glasvitrine für die Ehefrau Berta Andre

    Holzschnitt-Exlibris von Hans Andre – Aus alten Büchern  (ab 1930)

    Der Tiroler Künstler Hans Andre (1902-1991) war vielseitig talentiert. Der Sohn eines Steinmetzen aus St. Nikolaus, Innsbruck, wurde ursprünglich zum Bildhauer ausgebildet, er widmete sich aber der Malerei ebenso wie der Grafik. Unter seinen auf dem Gebiet der grafischen Drucktechnik entstandenen Werken sind die „Exlibris“ besonders hervorzuheben, weil es sich dabei um eine Kunstrichtung handelt,…

  • Bruderschaftszettel – religiöse Druckgrafik (ab 1700)

    Zettel der Bruderschaft des hl. Wandels in Oberpettnau, Kupferstich, um 1700

    Bruderschaftszettel – religiöse Druckgrafik (ab 1700)

    Vom Gesellschaftsleben der Barockzeit sind gerade in Tirol die religiösen Bruderschaften nicht wegzudenken, die neben Werken der Frömmigkeit und Nächstenliebe viele kulturelle Impulse innerhalb ihrer Gemeinden gesetzt haben. Beinahe um jede größere Kirche hat sich nach dem Erstarken der Gegenreformation als Reaktion auf den Protestantismus eine katholische Bruderschaft gebildet. Diese religiösen Vereinigungen pflegten ihren Mitgliedern…

  • Bergfotografie am Arlberg – mit der Kleinbildkamera im Hochgebirge (1935-1938)

    Nebelstimmung nahe der Ulmerhütte

    Bergfotografie am Arlberg – mit der Kleinbildkamera im Hochgebirge (1935-1938)

    Angeregt durch den Alpinismus des 19. Jahrhunderts und dessen Interesse an der Erforschung und Erkundung der Gebirge entstanden in den 1860er-Jahren die ersten Bergfotografien. Die unhandliche und schwere Fotoausrüstung mit Großformatkameras, Stativen und Glasplattennegativen machten das Fotografieren im Hochgebirge allerdings zu Kräfte raubenden Unternehmungen. Als ab dem Jahr 1925 die Firma Leitz mit einem in…

  • Fotomontagen zum Österreichischen Schilehrplan – Bewegungslehre mit Reihenbildern (1956, 1971)

    Die Montage der Einzelbilder folgt dem Kurvenradius, Layoutstudie Schilehrplan 1971

    Fotomontagen zum Österreichischen Schilehrplan – Bewegungslehre mit Reihenbildern (1956, 1971)

    Der Fotograf Stefan Kruckenhauser (1905-1988) widmet sich als Leiter des Bundessportheims in St. Christoph am Arlberg von 1946 bis zu seiner Pensionierung 1972 intensiv dem Thema Schilauf in Theorie und Praxis. Sein fotografisches Können setzt er für die Fächer Bewegungs- und Unterrichtslehre gekonnt ein. Eine Grundkonstante seines Anschauungsunterrichts sind Dia- und Filmvorführungen. Dazu demonstrieren die…

  • Volkskundliche Fotografie – Grundlagenforschung für das Tiroler Bauernhaus (1949-1958)

    Hofgruppe in der Gemeinde Sölden, Aufnahme 1951

    Volkskundliche Fotografie – Grundlagenforschung für das Tiroler Bauernhaus (1949-1958)

    Im Archiv des Tiroler Kunstkatasters werden ca. 4.500 Fotonegative von Hugo Atzwanger – einem wichtigen Vertreter der volkskundlichen Fotografie – im Format 6×9 cm verwahrt. Diese Aufnahmen gehören zu einer Bestandserhebung bäuerlicher Architektur, die in den Jahren zwischen 1949 und 1958 vom Land Tirol (Amt für Landwirtschaft) durchgeführt worden ist. Der Maler, Heimatforscher und Fotograf…

  • Verborgene Schönheit – ein Anleitungsbuch für die Kleinbildfotografie (1938)

    Schloss Münichau mit Kaisergebirge im Hintergrund

    Verborgene Schönheit – ein Anleitungsbuch für die Kleinbildfotografie (1938)

    Im Herbst des Jahres 1938 erscheint Stefan Kruckenhausers (1905-1988) Hauptwerk, die „Verborgene Schönheit“, im Salzburger Verlag von Otto Müller. Zu diesem Zeitpunkt erfreut sich Kruckenhauser in Fotokreisen einer wachsenden Bekanntheit als Pionier der Schwarzweiß-Fotografie mit der Kleinbildkamera und kann bereits auf mehrere Publikationen verweisen. Inhaltlich zeigt dieser in acht Kapitel gegliederte Fotobildband neben bekannten Kunstdenkmälern…

  • Heimatfotografie in Österreich – ein Viehmarkt in Kitzbühel (1934)

    Collageartige Reportage mit Bild und Text von Wilhelm Angerer

    Heimatfotografie in Österreich – ein Viehmarkt in Kitzbühel (1934)

    Der Tiroler Fotograf Wilhelm Angerer (1904-1982) ist in der österreichischen Geschichte der Fotografie vor allem für seine alpinen Landschaftsdarstellungen bekannt, in denen er sich auf wenige Bildelemente konzentriert und dadurch ungewöhnliche abstrakte Ausschnitte erreicht. Wilhelm Angerer stammt aus Schwaz, besucht die Staatliche Höhere Fachschule für Phototechnik in München und eröffnet 1933 ein Fotogeschäft in Kitzbühel.…

  • Porträtfotografie im Sonnenlicht (um 1938)

    Der Schipionier Hannes Schneider

    Porträtfotografie im Sonnenlicht (um 1938)

    Als Leiter des Bundessportheims traf Stefan Kruckenhauser in St. Christoph am Arlberg immer wieder mit bekannten Persönlichkeiten aus dem Sport- und Kulturleben zusammen. Er nutzte die Gelegenheit, viele von ihnen mit der Kleinbildkamera zu porträtieren. Der fotografische Nachlass Kruckenhausers im Tiroler Kunstkataster beinhaltet unter anderem Porträtserien des bekannten Schipioniers Hannes Schneider (1890-1955) oder von erfolgreichen…