Kunst & Kultur

  • Festornat – ein Hochzeitskleid als Messgewand (um 1750)

    Festornat aus Damast

    Festornat – ein Hochzeitskleid als Messgewand (um 1750)

    In einigen Kirchen Innsbrucks werden kunstvoll gearbeitete Messkleider aufbewahrt, die aus dem Umkreis des österreichischen Kaiserhauses stammen. Sie werden auch als Paramente (von lat. parare mensam = den Tisch bereiten) oder Ornate bezeichnet und bestehen meistens aus mehreren Teilen, damit alle Diensttuenden einer heiligen Messe ein einheitliches, zur jeweiligen Liturgie passendes Gewand tragen konnten. Die…

  • Glasfenster der Evangelischen Christuskirche in Innsbruck (1913)

    Der schwedische König Gustav Adolf, gestiftet 1914

    Glasfenster der Evangelischen Christuskirche in Innsbruck (1913)

    In Innsbruck entstanden im Historismus des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts mehrere Sakralbauten, darunter die Pfarrkirche St. Nikolaus (1882-1884), die Evangelische Christuskirche im Saggen (1905-1906) und die neue Pfarrkirche Hötting (1909-1911). Allen diesen Bauten ist das Anliegen gemeinsam, Baukörper und Innenausstattung in Anlehnung an historische Stilrichtungen – vor allem der Romanik und Gotik –…

  • Weinstock-Kelch – Goldschmiedekunst aus der Werkstatt Schneider-Rappel in Schwaz (um 1932)

    Weinstockkelch im Stil des Art déco

    Weinstock-Kelch – Goldschmiedekunst aus der Werkstatt Schneider-Rappel in Schwaz (um 1932)

    Unter den in Tirol wirkenden Franziskanern gab und gibt es begabte Künstler und die Franziskaner-Klöster verfügen über eine spezifische Tradition von Kunst-Eigenproduktion. Der klösterlichen Welt ist dieser Umstand nicht wirklich fremd, wenn man sich das Prinzip der klösterlichen Selbstversorgung auf die Kunst und die Ordensleute als Künstler ausgedehnt denkt. Auf den aus dem Raum Trient…

  • Glocken der Pfarrkirche Auffach/Wildschönau (1688)

    Die Glocke am Vorplatz der Kirche in Auffach

    Glocken der Pfarrkirche Auffach/Wildschönau (1688)

    Viele Tirolerinnen und Tiroler könnten sich ein Leben im „heiligen Land“ ohne den mehrmals täglich ertönenden Klang der vielen Kirchenglocken nicht vorstellen, auch wenn den wenigsten unter ihnen bewusst ist, dass es sich bei den sakralen Klangkörpern um schützenswerte Denkmäler handelt. Der überwiegende Teil der einheimischen Glocken besteht aus Bronze, die im Mittelalter in so…

  • Pforten-, Sakristei-, Kommunion- und Turmglocken aus Ried im Oberinntal (ab 1602)

    Glocke an der Klosterpforte, Guss: Joseph Georg Miller, Ende 18. Jahrhundert

    Pforten-, Sakristei-, Kommunion- und Turmglocken aus Ried im Oberinntal (ab 1602)

    Glocken sind Klangkörper, die vor allem im Sakralbereich in vielfältigen Erscheinungsformen Verwendung finden. Sie erfüllen als Pforten-, Sakristei-, Kommunion- und Kirchenglocken jeweils besondere Aufgaben. Die Wurzeln des „Musikinstruments“ Glocke können in Vorderasien bis ins 9. Jahrhundert v.Chr. zurückverfolgt werden. In Europa sind die ersten Glocken im 6. Jahrhundert n.Chr. nachweisbar. Der Glockenguss war zunächst ein…

  • Grabkreuz in Breitenwang – feine Blechschnitte, Schnörkel und Rocaillen (1777)

    Prunkvolles Grabkreuz aus dem Rokoko

    Grabkreuz in Breitenwang – feine Blechschnitte, Schnörkel und Rocaillen (1777)

    Im Friedhof der Dekanatspfarrkirche zu den Heiligen Petrus und Paulus in Breitenwang befindet sich ein schmiedeeisernes Grabkreuz, das vermutlich von dem aus der bedeutenden Ehrwalder Schlosserfamilie stammenden Kunstschlosser Johann Guem gefertigt wurde. An diesem Prunkkreuz für den 1777 verstorbenen Jakob Magnus Ammann, Bürger und Handelsherr in Reutte, lässt sich der gesamte Formenreichtum der Schmiedekunst des…

  • Kasel – Messgewand aus kostbaren Stoffen  (ab 1720)

    Rück oder Dorsalseite einer Kasel mit Herzjesu Motiv, 2. Hälfte 18. Jahrhundert

    Kasel – Messgewand aus kostbaren Stoffen  (ab 1720)

    Bei Messfeiern, Prozessionen und sonstigen kirchlichen Handlungen sind die ausführenden Personen in spezielle liturgische Gewänder gehüllt. Die Kasel ist das zentrale Messgewand, das liturgische Obergewand des Bischofs und der Priester bei der heiligen Messe. Ihre ursprüngliche Form bis zum 13. Jahrhundert war die eines glockenförmigen Mantels mit einem Durchlass für den Kopf – eine Art…

  • Schutzengel – Prozessionsfiguren von Johann Paterer in Osttirol  (um 1750)

    Schutzengel mit Kind, um die Welt kugel windet sich eine Schlange

    Schutzengel – Prozessionsfiguren von Johann Paterer in Osttirol  (um 1750)

    In manchen Gegenden Tirols können unter allen Kunstschätzen immer wieder solche ausgemacht werden, die einem bestimmten Bildschema folgen. Das ist darauf zurückzuführen, dass in früheren Epochen Künstler eher als Handwerker betrachtet wurden, deren Fähigkeiten nach dem Motto „Kunst kommt von Können“ beurteilt wurden. Daher erstaunt es nicht, dass manche regional tätigen Künstler in Bezug auf…

  • Renaissance-Grabplatten in der Pfarrkirche von Matrei in Osttirol – Hie ligt begraben… (ab 1525)

    Epitaph aus rotem Sandstein für Vikar Wolfgang Höl(l)er, 1525/1527(?)

    Renaissance-Grabplatten in der Pfarrkirche von Matrei in Osttirol – Hie ligt begraben… (ab 1525)

    In der Pfarrkirche von Matrei in Osttirol haben sich zwei aus der Zeit der Spätrenaissance stammende Epitaphien (Grabplatten) für Geistliche erhalten, die ehemals in der Kirche beigesetzt waren. Sie zeigen die halbfigurigen Porträts der Verstorbenen im Relief. Die Schaffung der beiden Grabdenkmäler ist in Verbindung mit der früheren Bedeutung der Pfarre zu sehen, denn sie…

  • Vortragekreuze aus dem Oberinntal  (ab 1735)

    Vortragekreuz aus der Gegend von Imst, um 1735

    Vortragekreuze aus dem Oberinntal  (ab 1735)

    In der Region Imst-Pitztal haben sich seit dem 18. Jahrhundert einige sehr schöne Vortragekreuze erhalten. Es handelt sich dabei um künstlerisch hochwertig ausgeführte Kruzifixe, die an einer Stange befestigt werden. In der Liturgie finden diese Kreuze vor allem bei Prozessionen Verwendung, u.a. bei den Palmprozessionen am Palmsonntag, den Fronleichnams-, Bitt- und Flurprozessionen, aber auch bei…

  • Heiliger Wandel – die Heilige Familie auf der Wanderschaft  (ab 1770)

    Seitenaltar von Franz Stitz mit Figurengruppe, Franz Xaver Nissl zugeschrieben, um 1770

    Heiliger Wandel – die Heilige Familie auf der Wanderschaft  (ab 1770)

    Im Tiroler Unterland befinden sich in mehreren Kirchen und Kapellen Darstellungen des „Heiligen Wandels“. Dabei handelt es sich um ein ikonographisches Thema, das schon im Mittelalter aufgrund der Möglichkeit, es sowohl volkstümlich als auch theologisch untermauert zu interpretieren, sehr populär war. Schließlich entwickelte sich der Heilige Wandel zu einem der beliebtesten Bildmotive der Gegenreformation, weil…

  • Putti – Kinderengel aus dem Tiroler Unterland (ab 1756)

    Putti am Kanzelkorb mit den Symbolen der göttlichen Tugend, Josef Martin Lengauer, um 1756

    Putti – Kinderengel aus dem Tiroler Unterland (ab 1756)

    Putto (Mz. Putti, deutsch „Putten“), das italienische Wort für „kleiner Knabe, Kleinkind“, ist eine Bezeichnung für die in der Skulptur und Malerei seit der Gotik aufkommende Darstellung von Kinderengeln, die seit der Frührenaissance meist als nackte Knabenfiguren mit oder ohne Flügel wiedergegeben werden. Sie gehen auf die schon in der Antike bekannten Darstellungen kleiner, oft…