Religiöses Leben

  • Mariahilf – eines der am weitesten verbreiteten Gnadenbilder im deutschen Sprachraum (ab 1520)

    Das originale Gnadenbild von L. Cranach im Dom zu St. Jakob in Innsbruck, um 1520

    Mariahilf – eines der am weitesten verbreiteten Gnadenbilder im deutschen Sprachraum (ab 1520)

    Fast jede Tirolerin und jeder Tiroler kennt das Gnadenbild „Mariahilf“, das in unzähligen Kopien Häuser schmückt, auf Bildern und Votivtafeln abgebildet wurde und nach dem einige Kirchen benannt sind. Beim Mariahilf-Bild handelt es sich um das wohl „erfolgreichste“ religiöse Thema im gesamten Alpenraum. Seine enorme Beliebtheit ist darauf zurückzuführen, dass die Gottesmutter auf den Darstellungen…

  • Miniatur-Ostergrab – ein Heiliges Grab zur privaten Andacht (um 1750)

    Die vier Kulissenteile des Ostergrabes verjüngen sich perspektivisch nach hinten

    Miniatur-Ostergrab – ein Heiliges Grab zur privaten Andacht (um 1750)

    In vielen Tiroler Kirchen war es besonders im 17. und 18. Jahrhundert Brauch, in der Karwoche ein Heiliges Grab aufzubauen. Mit der theatralischen Inszenierung wollte man den Gläubigen den letzten Akt der Leidensgeschichte Jesu in effektvoller Weise näher bringen. Pompös bemalte Kulissen, beleuchtete Osterkugeln, frische Blumengestecke usw. wurden ganz im Sinne barocker Dramaturgie phantasievoll drapiert.…

  • Ganzjahreskrippe vom Schwazer Rokokomaler Christoph Anton Mayr (um 1750)

    Geburt Jesu und Anbetung der Hirten

    Ganzjahreskrippe vom Schwazer Rokokomaler Christoph Anton Mayr (um 1750)

    Christoph Anton Mayr, auch Stockinger genannt, war im 18. Jahrhundert einer der bekanntesten Maler des Tiroler Unterlandes. Um 1720 in Schwaz geboren und 1771 auch hier verstorben, wurde er vom ebenfalls aus der Region Schwaz stammenden Maler Johann Georg Höttinger ausgebildet. Später erhielt er wichtige künstlerische Impulse vom Hauptmeister des Augsburger Rokokos, Matthäus Günther, der…

  • Kalvarienberge – Nachbildungen des letzten irdischen Weges Christi (ab 1820)

    Der Baukomplex des Kalvarienberges von St. Moritzen, Telfs, 1820/1830

    Kalvarienberge – Nachbildungen des letzten irdischen Weges Christi (ab 1820)

    Auf einer Fahrt von Innsbruck in das Tiroler Oberland bestimmen auf beiden Seiten des Inntals mehrere Kalvarienberge das Panorama. Weithin sichtbar sind die Pilgerstätten von Rietz, Telfs und Flaurling, deren Ursprünge auf die Barockzeit zurückgehen. Nachdem es sich bei den Kreuzwegstationen mit ihren Kapellen um sakrale Denkmäler handelt, die im religiösen Brauchtum Tirols fest verankert…

  • Memento mori-Objekte aus Osttirol – mors certa hora incerta  (ab 1600)

    Memento mori Objekte, 17. 19. Jahrhundert

    Memento mori-Objekte aus Osttirol – mors certa hora incerta  (ab 1600)

    Die Sprüche „Mors certa hora incerta“ („Der Tod ist gewiss, seine Stunde ungewiss“) oder „Memento moriendum esse“ („Bedenke, dass Du sterben wirst“) sind untrennbar mit dem Lebensgefühl in der Ära des Barock verbunden. Das Denken an den Tod fand nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und somit vor dem Hintergrund der massiven Präsenz des Todes im…

  • Klobenstein – eine barocke Wallfahrtsstätte im Unterinntal  (ab 1701)

    Die Mariahilfkapelle und die Lourdeskapelle unterhalb des Steins

    Klobenstein – eine barocke Wallfahrtsstätte im Unterinntal  (ab 1701)

    Der Wallfahrtsort Klobenstein zählt zu den bedeutendsten Pilgerstätten in der Umgebung von St. Johann in Tirol. Das kleine sakrale Zentrum liegt im Norden von Kössen und ist nach einer halben Stunde Fußweg durch das Durchbruchstal der Großache in Richtung Bayern erreichbar. Viele Besucher kommen aufgrund der wildromantischen Lage der Kapellen hierher, die unmittelbar im Bereich…

  • Schmerzensmann und Schmerzensmutter – Fastenbilder von Maria Anna Moser (1807)

    Schmerzensmann „ecce homo“

    Schmerzensmann und Schmerzensmutter – Fastenbilder von Maria Anna Moser (1807)

    Die Schwazer Malerin Maria Anna Moser (1758-1838) gestaltete neben großformatigen Altarblättern auch Kreuzwegstationen und Andachtsbilder. 1807 erhielt sie von der Pfarre Reith im Alpbachtal den Auftrag für zwei Fastenbilder, bei denen sie sich mit dem Thema des Schmerzensmannes und seinem Pendant, der Schmerzensmutter, befasste. Zahlreiche Kopien dieses Sujets – sowohl von der Malerin selbst als…

  • Totentanz – Tafelbildserie von Johann Anton Falger in Elbigenalp (1840)

    Die Braut

    Totentanz – Tafelbildserie von Johann Anton Falger in Elbigenalp (1840)

    Die Martinskapelle im Friedhof der Pfarrkirche Elbigenalp verfügt über zwei Geschosse, im unteren befindet sich das Beinhaus und im oberen ein kleiner Sakralraum. An seiner Seitenwand kann eine der wenigen Totentanz-Darstellungen Tirols besichtigt werden. Sie stammt von Johann Anton Falger (1791-1876) und entstand 1840. In der Kunstgeschichte stellt der Totentanz ein ganz besonderes Genre dar:…

  • Votivbild – Wiederbelebung eines totgeborenen Kindes (1680)

    Gesamtansicht der Votivtafel mit Stifterinschrift

    Votivbild – Wiederbelebung eines totgeborenen Kindes (1680)

    Ein Osttiroler Votivbild von 1680 erzählt sowohl bildlich als auch durch den beigegebenen Text von der wunderbaren Wiederbelebung eines totgeborenen Kindes, damit es die Nottaufe durch die Hebamme empfangen konnte. Dargestellt ist ein Kircheninnenraum mit großem, der Heimsuchung Mariae geweihtem Altar, auf dessen Mensa das neugeborene Wickelkind liegt. Vor dem Altar knien, streng nach Männern…