Fasslbrunnen im Tiroler Oberinntal - dörfliche Wasserversorgung (um 1750)

In der Kunstgeschichte nehmen Brunnen einen bedeutenden Stellenwert ein, weil sie als Elemente der dekorativen Platz-, Garten- oder Parkgestaltung oft von renommierten Künstlern geschaffen wurden. So zählt z.B. der Leopoldsbrunnen beim Tiroler Landestheater am Rennweg in Innsbruck auch deshalb zu den Wahrzeichen der Landeshauptstadt, weil er nach Entwürfen des bekannten manieristischen Bildhauers Caspar Gras (1585 Mergentheim bei Würzburg-1674 Schwaz) entstanden ist.

Im Unterschied dazu erregen die Brunnen weniger Aufsehen, die nicht als Blickfang in städtischen Anlagen, sondern für die Grundversorgung der bäuerlichen Bevölkerung geschaffen wurden: die Dorfbrunnen. Eine besondere Form von Dorfbrunnen kann im Tiroler Oberland besichtigt werden, wo so genannte "Fasslbrunnen" als Viehtränken, zum Wäschewaschen, als Kinderspielplatz etc. dienten. Heute prägen diese Kleindenkmäler mit ihrem plastischen Schmuck ganz wesentlich das Ortsbild und werden vom Tiroler Kunstkataster als Relikte der ländlichen Arbeitswelt wissenschaftlich dokumentiert.


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