Künstlerische Ausstattung der Kapelle
Das rundbogige
Altarblatt ist durch ein gemaltes Schriftband in ein querrechteckiges Hauptbild und ein halbkreisförmiges Oberbild geteilt. Im Hauptbild ist die Vermählung Mariens, im Oberbild die hl. Familie auf der Wanderschaft dargestellt. Das Schriftband trägt Lobpreisungen der Jungfrau Maria und des hl. Josef sowie die Stifterinschrift und Datierung: "Jacob Isser - Anno 1681 Jars - Maria Geyrin". Das ursprünglich wohl nur mit glattem Rahmen an der Altarwand angebrachte Blatt erhielt 1731 ein Rokokoretabel mit seitlichen marmorierten Säulen,
verkröpftem Gebälk und
Bandwerk am rundbogigen Abschluss. Der Sockel des Retabels trägt die
Initialen Jesu, Mariens und Josefs sowie die Jahrzahl "1731".
Interessant ist auch der Unterbau des Altares gestaltet: Das in Öl auf Holz gemalte
Antependium ist von der
Mensa abnehmbar und als Wechselbild beidseitig bemalt: auf der Vorderseite ist Maria mit dem Kind, auf der Rückseite die hl. Familie auf der Wanderschaft dargestellt. Hinter dem Antependium befindet sich in einer hölzernen Nische der Mensa eine Darstellung des Grablieger-Christus. Diese Nische als vereinfachte Darstellung des
Heiligen Grabes ist mit Blumenranken verziert und trägt die Inschrift "Brigitta Isserin - 1737". Die verschiedenen Wechselszenen aus dem christlichen Kirchenjahr reflektieren die praktizierte Volksfrömmigkeit.
In diesem Zusammenhang sind auch die zahlreichen Wachsvotive (Beine, Wickelkinder, Kröten, Rinder, brennende Herzen mit
Marienmonogramm) zu sehen, die eine lokale Wallfahrt und die Existenznöte der bäuerlichen Bevölkerung bezeugen.
Zur weiteren plastischen Ausstattung der Kapelle gehören eine
Ecce homo-Darstellung (16. Jahrhundert?), der hl. Florian und Apostelfiguren (alle zweite Hälfte 18. Jahrhundert). In Öl auf Holz gemalte Kreuzwegbilder aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts runden das beachtenswerte Inventar der Kapelle ab.
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