Schränke - einen Kasten zur Hochzeit, einen zweiten zur Geburt (1944, 1950)

In einem Bauernhof in der Nähe von Innsbruck sind zwei Schränke erhalten, die als Ensemble betrachtet werden können. Der erste der beiden Kästen wurde 1944 anlässlich einer Hochzeit angefertigt, der zweite entstand 1950 aus Anlass der Geburt eines Kindes. Die beiden Möbelstücke weisen verschiedenste Verzierungen auf, darunter auch eine Inschrift. Aus ihr geht hervor, dass sich einer der beiden Kästen ursprünglich im Besitz einer Elise Triendl befand. Dieser Schrank dürfte wohl Teil ihrer Mitgift gewesen und im Zuge ihrer Vermählung an seinen späteren Standort gelangt sein. Die Bemalung der beiden Möbelstücke stammt nachweislich vom Innsbrucker Maler Oswin Höfer (1887 bis 1987).

Das Wohnen als kulturelles Phänomen ist eine "Erfindung" der jüngeren Vergangenheit, was der Umstand beweist, dass aus weiter zurückliegenden Epochen kaum Einrichtungsstücke überdauert haben. Zu den ältesten Möbeln gehören Truhen, in denen man vor allem Kleidungsstücke und Nahrungsmittel aufbewahrte. Im Unterschied dazu geht die Entwicklung des Kastens auf die Notwendigkeit zurück, dass in den Sakristeien der Kirchen für die zum Teil sehr wertvollen Messgewänder geeignete Lagerräume geschaffen werden mussten. Erst später hielt der Kleiderschrank auch im bäuerlichen und bürgerlichen Haushalt Einzug.


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