Fresken in der Nikolauskirche in Matrei in Osttirol - irdisches Paradies und Himmlisches Jerusalem (ab 1200)

Auf einem stark ansteigenden Hang am Südrand des Matreier Talkessels im Weiler Ganz gelegen, befindet sich eines der schönsten Kleinodien Tirols: Die Filialkirche zum hl. Nikolaus mit ihren romanischen Fresken aus dem 13. Jahrhundert.

Schon die Architektur der Kirche ist einmalig in Tirol, weil sie auf der Seite ihres Chores über zwei übereinander gebaute, quadratische Räume verfügt, die heute als Nikolaus- bzw. Georgs-Kapelle bezeichnet werden. Über den wahrscheinlich aus dem späten 12. Jahrhundert stammenden "Altarräumen" erhebt sich ein mächtiger Chorturm, der dem Kirchlein sein markantes äußeres Erscheinungsbild verleiht. Im Inneren der Kirche werden die Kapellen durch zwei seitlich angefügte Treppen miteinander verbunden, was ebenfalls eine besondere Raumwirkung erzeugt.

Sowohl die Decke der oben liegenden Georgs- als auch die der unten befindlichen Nikolauskapelle sind mit reichem Freskenschmuck überzogen. Man nimmt zwar an, dass die Wandmalereien von zwei unterschiedlichen Künstlern geschaffen wurden, dennoch entsprechen sie sich in ikonografischer Hinsicht: Im Unterchor wurde das irdische Paradies mit der Erschaffung der Welt und dem Sündenfall abgebildet, im Oberchor ist das himmlische Jerusalem zu sehen.


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