"Wirtshaus zum Mellauner" in Pettnau (ab 1450)

In Tirol findet man historische Gaststätten nicht entlang der Autobahnen, sondern viel eher an den Straßen, die in früheren Zeiten im Reise-, Post- und Fuhrwesen eine Rolle spielten. Zu den eindrucksvollsten historischen Wirtshäusern des Landes zählt der Mellaunerhof in Pettnau, der Ende der 1990er-Jahre umfassend restauriert wurde.

Das Gebäude stammt in seinem Kern aus dem Spätmittelalter (15. Jahrhundert?) und ist seit etwa 1600 ohne nennenswerte Unterbrechung als Gasthaus in Betrieb. Wie viele Wirtshäuser dürfte es seine Bedeutung durch die verkehrsgünstige Lage erlangt haben. Es wurde nämlich an einer der Hauptrouten durch das Inntal an einer Stelle platziert, wo sich eine Fährstation über den Inn befand. Dafür liefert auch der Name Pettnau einen Hinweis, weil "Pette" ein altes Wort für Fähre ist.

Schon in der Römerzeit gab es mit den späteren Wirtshäusern vergleichbare Tavernen, die meistens bei Zoll- oder Pferdewechselstationen eingerichtet wurden. Parallel dazu entwickelten sich mit der Christianisierung und unter dem Einfluss des Gebots der Nächstenliebe auch Hospize. Meistens wurden diese Herbergen in besonders entlegenen Gegenden oder auf Gebirgspässen (z.B. Hospiz in St. Christoph am Arlberg) errichtet und dienten der Aufnahme von Reisenden und Pilgern.


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