Das seit 1861 bestehende Tiroler Traditionsunternehmen Tiroler Glasmalerei- und Mosaikanstalt war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs an der Beseitigung von Schäden beteiligt, die am Wiener Stephansdom und am Dom von Linz entstanden waren. Bald gelangten aber auch Arbeiten zur Ausführung, die auf Entwürfe einheimischer Künstler zurückgingen. Unter ihnen ist Max Weiler (Hall in Tirol 1910-2001 Wien) zu nennen, der am Beginn der 1960er-Jahre damit beauftragt war, für die zeitgleich errichtete Pfarrkirche Maria am Gestade im Innsbrucker Stadtteil Sieglanger eine große Glasmosaik-Wand zu gestalten.
Für die Realisierung seines Werks ließ sich Max Weiler von seinem Künstlerkollegen Albert Birkle (Berlin 1900-1986 Salzburg) inspirieren, der aufgrund der Anwendung der aus Frankreich stammenden "Dalle de verre"-Technik auch einen innovativen Einfluss auf die Tiroler Glasmalerei ausübte. Bei den "Dalle de verre"- oder auch so genannten "Betonglasfenstern" handelt es sich um ein Herstellungsverfahren, das v.a. bei den großformatigen farbigen Glasfenstern bzw. -wänden zur Anwendung gelangt. Dabei wird das Glas durch Hacken bzw. Facettieren in die gewünschte Form für den Entwurf gebracht. Anschließend werden die Glasteile durch Verdrahtungen befestigt und die Zwischenräume mit Beton verschiedener Körnung und Einfärbung ausgefüllt.