Tischkegelspiel aus einem Gasthof in Tannheim - Kegelbahn im Kleinformat (ab 1800)

Als Freizeitbeschäftigung am Feierabend, an Festtagen und an langen Winterabenden waren gesellige Zusammenkünfte sehr beliebt. Während sich die Frauen eher zuhause zusammensetzten, trafen sich die Männer vorwiegend in Gasthäusern zum Karten-, Würfel- oder Kegelspiel.

Das Kegelspiel gehört wahrscheinlich zu den ältesten Spielen überhaupt. Es war Teil des Unterhaltungsangebotes auf Schießständen, Jahrmärkten und in Gasthäusern. Es fand in eigens dafür angelegten Kegelbahnen statt oder in einer Raum sparenden Version, dem Tischkegelspiel. Aufgrund der mitunter hohen Geldeinsätze wurden Spiele von Seiten der Obrigkeit immer wieder beschränkt oder gar verboten, daher konnte bei manchen Variationen das Kegelspiel unter der Tischplatte versteckt (versenkt) werden.

Ein solches Tischkegelspiel stand früher im nicht mehr bestehenden Gasthof Grüner Baum in Tannheim und ist heute im örtlichen Museum zu besichtigen. Über eine schräge Rinne auf drei Balustersäulchen rollen die Kugeln in den geschnitzten Kopf eines schnurrbärtigen Mannes mit Tirolerhut, der die Kugeln durch seinen geöffneten Mund über eine steile Rinne auf die gedrechselten Kegel am Ende der Bahn ausspeit. Durch einen Schiebemechanismus am unteren Ende der Bahn kann der Spieler den Kopf der Figur schwenken und damit die Richtung der Kugel beeinflussen.


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