Totenbretter - Andenken an Verstorbene und Memento Mori (ab 1800)

Als Zeichen der Erinnerung, des Andenkens und Gedenkens an die Toten wurden von der Bevölkerung neben den kirchlich vorgesehenen Riten wie Gedächtnismessen (Seelenmessen) auch Grabdenkmäler, Bildstöcke oder Marterln in der Landschaft gestiftet. Im bäuerlichen Bereich verbreitet waren so genannte "Totenbretter", die zuerst anstelle von teuren Särgen als Totenbahren verwendet und dann zu Gedenkzeichen für die Verstorbenen umgestaltet wurden, während im bürgerlichen und adeligen Milieu die Sterbebildchen (gegen Ende des 19. Jahrhunderts sogar mit dem Foto des Verstorbenen) besonders beliebt waren.

Bäuerliche Totenbretter, je nach Gegend auch "Leichbrett", "Beinbrett", "Rechbrett" (von althochdeutsch "hréo" - für Leichnam), "Totenladen", "Gedenkladen" genannt, waren in weiten Teilen Nord- und Südtirols sowie in Süddeutschland Teil des Brauchtums und noch bis in die 1950er-Jahre in einigen Gemeinden des Tiroler Unterinntales und im Außerfern verbreitet.


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