Hochzeitsschaff, Brautschaff - Mitgift für die Ehe (1843)

Aus einer Inventarerhebung des Tiroler Kunstkatasters in einem Bauernhaus aus dem Großraum Hall in Tirol ist ein bemaltes Holzschaff dokumentiert, dessen Verwendung aufgrund der dekorativen und figürlichen Malerei im Zusammenhang mit einer Hochzeit zu interpretieren ist. Das Schaff weist einen oberen Durchmesser von etwa 45 cm auf und ist mit Deckel sowie zwei Griffen versehen. In traditioneller Bauweise ist es zur Gänze aus Holz gefertigt. Ähnlich wie ein Fass besteht es aus Dauben, den Längshölzern, die durch zwei waagrecht umlaufende Reifen zusammen gehalten werden.

Die Außenseite des Schaffs ist in der unteren Hälfte mit Blumendekor und zwei figürlichen Darstellungen in Kartuschenrahmen verziert. In der einen Kartusche sind ein Ehepaar in bäuerlicher Tracht auf einer Bank und daneben am linken Bildrand noch der Ausschnitt einer Kinderwiege zu sehen. In der zweiten Kartusche ist der hl. Florian als Schutzpatron gegen Feuer dargestellt. Um den oberen Rand der Außenseite läuft eine Inschrift, die den Namen der Braut und die Jahreszahl der Hochzeit vermerkt: "1 Angererin 8/ 4 Gerdraut 3".


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