Totenzettel und Sterbebildchen - "Zur Erinnerung..." (um 1900)

Gedruckte Sterbebildchen oder Totenzettel als Andenken an einen Verstorbenen tauchen in Tirol im bäuerlichen Bereich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts - vor allem mit der Verbreitung der Chromolithografie (Öldruck) - auf.

Im weiteren Sinn versteht man unter Sterbebildchen Todesnachrichten, die verteilt oder versandt werden. Ihrem Zweck nach sind sie jenen ähnlich, die man auch heute noch benützt, um das Ableben eines Menschen den Verwandten, Freunden, Bekannten oder der Öffentlichkeit mitzuteilen, aber auch, um das Gedenken im Gebet zu erbitten.

Zwei in ihrer Gestaltung sehr ähnliche Totenzettel aus einer Hofkapelle im Tiroler Unterinntal aus der Zeit um 1900 verdeutlichen die wesentlichen Merkmale dieser besonderen Form des Totengedenkens. Wichtig ist in jedem Fall der direkte Bezug zum individuellen Trauerfall, der durch Nennung des Namens mit Geburts- und Sterbedaten dokumentiert ist. Als bevorzugtes überirdisches Motiv werden Schutzengeldarstellungen verwendet, die ein sicheres Geleit des Verstorbenen in den Himmel garantieren sollen. Dazu kommt noch ein Trauergedicht, das inhaltlich auf das Sterben einer Mutter bzw. eines Kindes Bezug nimmt.


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