Lebensrad mit Tod - die Lebensabschnitte von der Geburt bis zum Tod auf einem Gemälde (um 1800)

Aus der näheren Umgebung von Innsbruck stammt ein kleines Gemälde, das den Tod vor einem Lebensrad wiedergibt. Das Lebensrad steht für den Lauf - das Auf und Ab - des Lebens und ist in Zehnerschritte für die Lebensjahre eingeteilt. Es ist mit männlichen Figuren besetzt, die das Wachstum des Menschen - beginnend mit dem Wickelkind, dem Kind, dem Jugendlichen, dem Menschen in seiner "Blüte" in der Mitte des Lebens - und den allmählichen Übergang zum Alter und den Tod darstellen. Die "Reise" des Menschen endet am Friedhof, der am unteren Bildrand mit einer Kirche im Hintergrund abgebildet ist.

Darunter ist der folgende Spruch aufgemalt: "Bedracht o Mensch, dein Lebenslauf, / So geht es auf und ab. / Das Rad, schwingt dich in die Höch hinauf, / Dann unter biß ins Grab. / Mach dich von Kindheit auf bereit: / Und dencke an den Tod, / Daß du dort in der Ewigkeit, / Kanst ruhen stets bey Gott." Vom Gerippe der Figur des Todes hängt ein schwarzer Mantel bis zum Boden herab. Verursacht durch dieses dominante Element in der Bildkomposition erschließt sich erst auf den zweiten Blick, dass es der Tod ist, der die Kurbel des Lebensrades dreht. Das gibt Hinweis darauf, dass der Gestalter des Gemäldes inhaltlich vor allem auf die Unsicherheiten im Lauf des Lebens eingehen wollte. Für die Umsetzung des Themas bediente er sich eines traditionellen kunsthistorischen Motivs, der "Vanitas" (= Vergänglichkeit).


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