Erzengel Michael - Bezwinger des Satans und Seelenwäger (ab 1700)

Schon im Alten Testament wird der Erzengel Michael als ranghöchster Engel, als Oberbefehlshaber der Engelsheerscharen, genannt. Im Christentum gilt Michael insbesondere als Bezwinger des in Ungnade gefallenen Teufels (Höllensturz) und als Seelenwäger am Tag des Jüngsten Gerichts.

Seit dem frühen Mittelalter wird Michael als geflügelter Engel in Rüstung mit Lanze und feurigem Schwert dargestellt, der die höllischen Mächte - oft in Gestalt eines Drachens - bezwingt. Der Drache ist zugleich Symbol der gottfeindlichen Mächte, die der hl. Michael bekämpft. Er galt daher als Personifizierung des christlichen Ritterideals, als Beistand gegen die Feinde des Reiches und der Kirche und wurde zum Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches (= Herrschaftsbereich der römisch-deutschen Kaiser vom Mittelalter bis zum Jahre 1806 mit der Absicht, die Tradition des antiken Römischen Reiches fortzusetzen und die Herrschaft als Gottes Heiligen Willen zu legitimieren). Dem hl. Michael sind auch zahlreiche Burgen, Tore und Türme geweiht.

Im Kampf der Seele gegen das Böse erscheint er in der wichtigen Position des Seelenwägers mit Schwert und Waage, der beim Jüngsten Gericht über die Sünden richtet und die Seele des Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits begleitet.


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