Wirtshausausleger, aus Schmiedeeisen gefertigt und manchmal vergoldet oder bemalt, sind die traditionellen Werbeschilder von Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben. Heute würde man sie wahrscheinlich mit "Logos" gleichsetzen, doch sie gehören auch zu den Wahrzeichen der Tiroler Städte und Dörfer. Auch sind sie in Bezug auf ihren historischen Ursprung älter, als man vielleicht annehmen möchte: Schon in römischer Zeit hängte man Sträuße aus Blattwerk an die Wirtshaustür oder stellte symbolisch Amphoren auf. Vor allem das Aushängen eines Straußes als Zeichen der Gastlichkeit hat sich in manchen Regionen in direkter Form bis heute erhalten - nämlich in der herbstlichen Botschaft des "Aussteckens", die andeutet, dass der neue Wein eingetroffen ist und zur Verkostung bereitsteht.
Seit dem Mittelalter verwendete man in Tirol die aus Schmiedeeisen gestalteten Wirtshausausleger, um die Reisenden auf eine Gaststätte aufmerksam zu machen. Wenn ein Wirt es sich leisten konnte, ließ er kunstvoll gestaltete und handwerklich gekonnt gearbeitete Beschilderungen anfertigen. In Tirol finden sich in vielen Orten qualitätvolle Exemplare, u.a. in den Altstädten Innsbrucks und Rattenbergs.