Bruderschaftszettel - religiöse Druckgrafik (ab 1700)

Vom Gesellschaftsleben der Barockzeit sind gerade in Tirol die religiösen Bruderschaften nicht wegzudenken, die neben Werken der Frömmigkeit und Nächstenliebe viele kulturelle Impulse innerhalb ihrer Gemeinden gesetzt haben. Beinahe um jede größere Kirche hat sich nach dem Erstarken der Gegenreformation als Reaktion auf den Protestantismus eine katholische Bruderschaft gebildet.

Diese religiösen Vereinigungen pflegten ihren Mitgliedern als Bescheinigung ihrer Zugehörigkeit so genannte "Bruderschaftszettel" auszustellen. Darauf wurde die ordnungsgemäße Aufnahme bestätigt, aber auch die mit der Mitgliedschaft verbundenen Verpflichtungen und geistlichen Vorteile angeführt.

Nach dem Tod eines Mitgliedes wurde der Bruderschaftszettel an den zuständigen geistlichen Vorstand eingeschickt, um die versprochenen Gottesdienste zu erlangen. Hatte ein Bruderschaftszettel diese letzte Aufgabe erfüllt, wurde er in den meisten Fällen vernichtet. Deshalb sind heute Bruderschaftszettel entweder nur noch in Museen oder als Sammlerstücke erhalten.


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