Kupferstiche zur Erinnerung an eine Wallfahrt - Andachtsbilder aus Heiligwasser bei Igls/Innsbruck (um 1750)

Heute kaufen viele Menschen Ansichtskarten von Wallfahrtsorten, bringen diese Gewohnheit aber kaum mehr mit der Sitte in Verbindung, dass an Pilgerstätten erworbene Bildchen und Abzeichen als Belege dafür dienten, dass man ein Wallfahrtsziel erreicht bzw. das Gelöbnis eingelöst hatte, eine Wallfahrt zu unternehmen.

Neben kleinen Andachtsbildern entstanden in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch so genannte "Wallfahrtszettel". Das Bild und der auf ihnen abgedruckte Text waren auf den jeweiligen Andachtsort bezogen. In Tirol haben sich zwei reizvolle Exemplare von Wallfahrtsbildern aus Heiligwasser erhalten, das oberhalb von Igls am Fuß des Patscherkofels nahe Innsbruck liegt. Auf ihnen wurden das 1661 errichtete Wallfahrtskirchlein, eine 1722 angebaute Kapelle, Nebengebäude mit einem Pfarrhaus und einer Einsiedelei sowie die viel besuchte Nische mit der heiligen Quelle des Andachtsortes abgebildet. In unterschiedlicher Weise wurde auf beiden Bildchen auch eine Muttergottes mit Jesuskind wiedergegeben. Früher legte man Wallfahrts- und Andachtsbildchen in sein persönliches Gebetbuch ein. Auf diese Weise überdauerten viele von ihnen gut geschützt die Jahrhunderte bis in die Gegenwart.


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