Kupferstiche als Amulettzettel - "Kräftiges Gebeth zu der heiligen Achselwunde" (um 1750)

Nicht nur in der Kunst, auch im Bereich des religiösen Brauchtums hat sich so manches merkwürdige Relikt erhalten, z.B. die so genannten "Amulettzettel". Dabei handelt es sich um eine spezifische Gattung von Andachtsbildern, deren Aufgabe darin bestand, ihre Besitzer vor Unheil zu bewahren. Unter bestimmten Umständen konnten sie aber auch einen Ablass bewirken.

In der Regel wurden Andachtsbilder in Form von Kupferstichen hergestellt, die - als Massenware auf billigem Papier gedruckt - so auf den Markt kamen. Die mindere Papierqualität ist auch die Ursache für den schlechten Erhaltungszustand einzelner dieser Devotionalien. Auf einem typischen Andachtsbild ist eine Abbildung mit einem Gebet oder Spruch zu sehen. Zu den häufigen Motiven zählten christliche Symbole sowie Christus-, Maria- und Heiligendarstellungen. Seltener sind so genannte Ablass- bzw. Amulettzettel mit ihren zum Teil kurios anmutenden Darstellungen, darunter einer, auf dem eine Fleischwunde, große Blutstropfen und folgender Text festgehalten wurden: "Kräftiges Gebeth zu der heiligen Achselwunde./ Sey gegrüßt, du heilige Achsel, wir grüßen dich zu hundert tausend Malen, und ehren dich mit deiner Gnade, o Jesu."


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