Der Weiler Gehren ist Teil der Ortschaft Lechleiten in der Lechtaler Gemeinde Steeg und liegt am Hochtannberg auf einer Seehöhe von knapp 1500 Metern unmittelbar an der tirolisch-vorarlbergischen Landesgrenze. Historische Nachrichten belegen, dass das Stift Weingarten im 13. Jahrhundert im obersten Lechtal als Zubehör zu einem Gut bei Immenstadt im Allgäu einen Hof besaß, aus dem in der Folge der Weiler Gehren entstanden ist.
Das Bauernhaus "Brunneck" ist - wie im ländlichen Hausbau üblich - in mehreren Bauphasen entstanden. Durch dendrochronologische Untersuchungen konnten die ältesten Bauteile aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts (1424) nachgewiesen werden. Am First des teils gemauerten, in der Hauptsache aber in Blockbauweise gezimmerten Wohnhauses ist die Jahrzahl "1725" eingekerbt. In dieser Zeit hat das Bauernhaus im Wesentlichen seine heutige Form erhalten.
Zu den Besonderheiten zählen vor allem die Rauchküche mit dem offenen, gemauerten Herd, aber auch die schlichten Täfelungen in Stube und Kammern aus dem 19. Jahrhundert.
Besiedelung des obersten Lechtales
Eine dauerhafte Besiedlung des obersten Lechtales erfolgte gegen Ende des 13. Jahrhunderts durch alemannische Walser, die im Rahmen einer Kolonisationsbewegung ihre Walliser Heimat verließen und in planvoller Auswanderung auch das heutige Vorarlberg erreichten. Die Gegend war bereits besiedelt. Es bestand nur noch die Möglichkeit, in extremen Höhenlagen an der oberen Grenze des menschlichen Wohn- und Siedlungsraumes ansässig zu werden. Damit war ein lebenslanger Kampf gegen die Unbilden der Natur und um die Erhaltung der eigenen Existenz verbunden. Die Wirtschaftsgrundlage war Viehwirtschaft, in beschränktem Ausmaß auch der Saumverkehr. Ackerbau war aufgrund der Rauheit des Klimas (geschlossene Schneedecke bis zu fünf Monate im Jahr) nicht möglich. Durch forcierte Rodung wurde für Alpen und Mähder Platz geschaffen. Die Siedlungsplätze wurden als Einzelhöfe angelegt, bedingt durch die Wirtschaftsform, die viel Weideland notwendig machte.
Die Hofstelle "Brunneck" wird im Steuerkastaster des Gerichtes Ehrenberg aus dem Jahr 1775 ausführlich beschrieben: "Ich Johanns Schneider von Gehren des oberen Lechtalls Gerichts Ehrnberg, besize allda in diesem Gerichtsbezirk ain Behausung mit Nr. 2 bezaichnet, darin ain Stuben, 5 Kammer, ain Kuchl, 3 Keller mit darbey stehenten Stall und Stadl, auch anderer zu gehör, auch ain Stükhl Madstatt das Brunn Eg und das Tallen Stükhl genannt."
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