"Madleinhof" - frühbarocker Ansitz in Thaur (um 1600)

Nördlich von Rum auf einer Anhöhe direkt unter dem Waldrand liegt der Madleinhof. Er wird auch "Rumer Schlössl" genannt, gehört aber zum Gemeindegebiet von Thaur und war Sommersitz der Haller Jesuiten, eines Kuraten zu Ridnaun und eines Generals.

Erstmalig genannt in einer Urkunde von 1493 war der Hof im Besitz der Familie Fieger von Melans, bevor er vor 1605 an die Haller Jesuiten als Sommersitz verkauft wurde, die ihn 1667 wieder veräußerten. Nach wechselnden Besitzern wurde "das Schloss zu Madlein" 1784 an einen Kuraten zu Ridnaun im Gericht Sterzing vererbt, der ihn an die heutige Besitzerfamilie weiterverkaufte, sich aber die lebenslange Nutzung als Sommerfrische vorbehielt.

Der Madleinhof geht in seinem Kern auf die Spätgotik zurück. Der schmalrechteckige Bau mit 2:5 Fensterachsen ist mit der Längsseite dem Tal zugewandt und mit einem Krüppelwalmdach gedeckt. Im Zuge des frühbarocken Umbaus durch die Haller Jesuiten erfolgte die Aufstockung durch eine Belétage mit hohen Fenstern. Bergseitig, also gegen Norden hin, sind die teils modernisierten Wirtschaftstrakte angeordnet, gegen Süden der Nutz- und Ziergarten. Ein aus der Mitte gegen Westen (in der zweiten Achse) verschobenes Rundportal öffnet sich zu einer geräumigen Vorhalle mit Stichkappengewölbe.


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