Bäuerliche Tracht - Trachtenbilder aus dem Oberinntal (1823)

Aus einer einfachen und zweckmäßigen Alltags- und Arbeitskleidung, die seit dem Mittelalter im Großen und Ganzen von allen Bauern in Mitteleuropa getragen wurde, entwickelten sich mit steigendem Standesbewusstsein und Wohlstand landschaftlich unterschiedliche Trachten. Die reichste Entfaltung erlebte die Tiroler Tracht im 18. Jahrhundert. Ein intensives religiöses Leben mit vielen Bräuchen und gesellschaftlichen Ereignissen bildete einen wichtigen Hintergrund für die Entstehung der Trachten. Für diese bunten bäuerlichen Festtagskleider wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Begriff der Volkstracht gebräuchlich. Heute noch ist die Einteilung der Trachten in verschiedene Trachtenlandschaften üblich.

Die geografische Einteilung der verschiedenen Trachten belegen Grafikserien, die von ausländischen Verlegern kopiert wurden und weite Verbreitung gefunden haben. Johann Nussbiegel (1750-1829), ein Nürnberger Zeichner und Kupferstecher, schuf 1823 eine dieser bekannten Serien von Trachtenbildern, auf denen die zeitgenössische Männer- und Frauentracht aus den verschiedenen Regionen und Talschaften Tirols dargestellt sind.


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